Mit 59 Jahren: Zadrauerin besuchte Taylor-Swift-Konzert in Hamburg
bv Zadrau/Hamburg. Sie ist der weibliche Pop-Superstar dieser Zeit: 51 Millionen verkaufte Alben, Milliarden Streams und die umsatzstärkste Tournee aller Zeiten. „Vom Country-Talent bis zur unabhängigen Musikerin hat Taylor Swift immer wieder neue Facetten ihres Könnens gezeigt, sich konsequent als Songschreiberin weiterentwickelt und ganz bewusst ihre Karriere gesteuert“, meint Musikexperte Peter Urban im NDR-Podcast Urban Pop. Vergangene Woche hielt die neue Königin des Pop Hof in Hamburg. Das Konzert war innerhalb von Minuten ausverkauft. Trotz Ticketpreisen von bis über 600 Euro.
Dem Zauber der amerikanischen Sängerin ist auch Heike Ulatkowski aus Zadrau erlegen: Ihre Tochter Lea hatte sie zum Taylor-Swift-Konzert im Volksparkstadion eingeladen, vergangene Woche das angesagteste Ereignis in Norddeutschland. „Da hatte ich noch Geld“, lacht Tochter Lea, 29 Jahre alt. Die Erzieherin und Studentin der Sozialwissenschaften, die in Hamburg lebt, hat insgesamt 840 Euro auf den Tisch gelegt – für zwei VIP-Tickets. „Das war noch relativ preiswert, es ging noch teurer“, meint Ulatkowski junior trocken. Die 29-Jährige ist Swiftie – so nennen sich die treuesten Fans – durch und durch.
Mutter Heike Ulatkowski, die ihre Tochter anfangs eher skeptisch begleitete, war „die Alleroberälteste“, wie sie lachend berichtet. „Das ging bei der Platzanweiserin los. Ich fragte, wo wir sitzen. Die meinte: ,Da runter gehen und dann links.‘ Dann guckt sie mich freundlich an und meint: ,Aber finden musst du den Platz schon selber.‘ Die hätte mir beinahe noch einen Rollator hingestellt.“
Ihre zweite Tochter Anna sei auch bei dem Konzert gewesen, und „die hat auch ein Ehepaar in meinem Alter getroffen, berichtete sie hinterher“, so Ulatkowski senior. „Und die haben sogar mitgesungen.“ Denn das eint wohl alle Swifties: „Mitsingen ist Pflicht. Die meisten konnten – wie ich natürlich auch – alle der 45 Lieder auswendig, die Taylor gespielt hat“, berichtet Lea: „Taylor spielte unglaubliche dreieinhalb Stunden und wechselte dabei 16 Mal ihr Outfit.“ Die Show sei „schlicht phänomenal gewesen, keine Sekunde Langeweile“. Taylor Swift ist inzwischen 35 und von vielen Fans seit zwei Jahrzehnten begleitet worden auf ihrem Weg vom All-American-Countrygirl bis nach ganz oben.
Blond und hübsch sei besonders schwierig für Frauen: „Dann bekommt man gleich den Stempel ,doof‘ aufgedrückt.“ Das sei Swift aber „auf keinen Fall: Die ist Feministin und gegen Donald Trump“, freuen sich Mutter und Tochter. Zurzeit gastiert Taylor Swift in München, spielte zwei Shows mit über 200 000 Besuchern im Olympiastadion. Taylor Swift sei kein von Managern inszenierter Star, sondern sei stets für die Kontrolle ihrer Musik eingetreten, meint Peter Urban vom NDR: „Sie hat von Anfang an ihre Karriere im Griff gehabt. Sie hat immer das gemacht, was sie wollte. Sie ist eine Frau mit großem Ehrgeiz, großem Willen.“ Die US-Künstlerin hat inzwischen Milliarden Fans auf der Welt – und jetzt auch in Zadrau.