Männer, Macher, Module

30 Jahre Modelleisenbahner Lüchow-Dannenberg

rs Dannenberg. Vielen sind sie durch ihre Ausstellungen bekannt: die Modelleisenbahner Lüchow-Dannenberg. Seit 1997 war die Gemeinschaft, die vergangene Woche ihr 30-jähriges Bestehen feierte, an 92 öffentlichen Ausstellungen beteiligt – allein davon 54 in Dannenberg zum Ostermarkt, Kartoffelsonntag oder Weihnachtsmarkt. Während auf den im Restaurant Einstein auf den Tischen aufgebauten Schienensträngen Züge im Maßstab H0 fuhren, hielt Sprecher Carsten Bauer – einen Vorsitzenden gibt es nicht, da bewusst kein Verein gegründet wurde – einen Rückblick.

Über 200 Veranstaltungen in 30 Jahren

Die Idee zu der Vereinigung hatten der Modellbahnbegeisterte Hans-Ulrich Brinkmann und der ehemalige Lokführer Werner Fagin bei einem eher zufälligen Treffen beim Zeitschriften-Händler. Sie schalteten daraufhin eine Anzeige in der Elbe-Jeetzel-Zeitung. Ziel: einen Stammtisch für Sammler zu initiieren, um Kontakte aufzubauen und sich bezüglich des Hobbys auszutauschen. Zum ersten Treffen am 13. Januar 1993 in der Alten Post kamen 33 Teilnehmende. Brinkmann wurde der Sprecher; 2002 übernahm Bauer diese Position. Seitdem treffen sich die Modelleisenbahner stets am zweiten Mittwoch im Monat – seit 2016 im Einstein. Drei Aktive sind seit der Gründung dabei, viele seit mehr als 20 Jahren. Nur wegen der Pandemie musste die lockere Runde, für die kein Beitrag gezahlt wird, zwölfmal ausfallen. Stattdessen gab es unter anderem eine virtuelle Sonderfahrt zum 28-Jährigen Bestehen, ein Video vom Fahrtag im Heizungskeller und Berichte aus dem Modellbahnkeller.

Eine Besonderheit der einzigen vereinigten Modelleisenbahner im Kreisgebiet sind ihre Module: Nachdem Brinkmann 1994 ein Kopfbrett nach Fremo-Norm präsentiert hatte, wurde das erste Modul in Anlehnung an die Fremo-Norm von Ary Cüppers gebaut. Zurzeit gebe es 67 in Privatbesitz befindliche Module mit einer Aufbaulänge von 64 Metern, informierte Bauer. „Diese bieten den Vorteil, Ausstellungen zusammen mit benachbarten Eisenbahnfreunden zu veranstalten. Unsere Module haben wir zum Beispiel im Lokschuppen Salzwedel, der Grundschule Bad Bodenteich, in der Stadthalle Ludwigslust und an anderen Orten aufgebaut. Zusätzlich haben wir 64 kleine Fahrtage am Stammtisch­abend vorgenommen.“ Das Modell „Bahnhof Dannenberg-Ost“ von Werner Fagin wird als Denkmal erhalten.

Überdies habe man mehr als 48 Bahnfahrten zu Besichtigungen, Messebesuchen und Nostalgiefahrten mit Dampfzügen unternommen, war zum Zehnjährigen zu Gast bei NDR1-Niedersachsen, 2010 in einem Beitrag der NDR-Sommertour zu sehen, hat Sondermodellwagen auflegen lassen. Für dieses Jahr seien eine Mehrtagesfahrt ins Eisenbahnmuseum Odense (Dänemark) und eine Ausstellung im Lokschuppen Wittenberge geplant. Und auch an den Feierlichkeiten anässlich des bevorstehenden 150-jährigen Bestehens des Dannenberger Bahnhofes und der Dömitzer Eisenbahnbrücke wolle man sich beteiligen.

Gern begrüßen die zwölf Modelleisenbahner zwischen 58 und 85 Jahren weitere Freunde dieses Hobbys, auch jene, die andere Spurweiten sammeln – einfach am zweiten Mittwoch des Monats um 18.30 Uhr ins Dannenberger Einstein kommen.

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