Nadelstich fürs Bewusstsein

„Lkw raus!“ demonstrierte in Dömitzer Innenstadt

rs Dömitz. Die Forderungen sind nicht neu – zum Teil schon mehrere Jahrzehnte alt: Dömitzer Bürgerinnen und Bürger fordern, den Schwerlastverkehr ab 7,5 Tonnen aus der Innenstadt zu verbannen, am besten durch den Bau einer geeigneten Umgehungsstraße. Zur Erläuterung: Die B 195 führt vielfach verschwenkt mitten durch den Ort. Häufig geraten große Gespanne mit ihren Reifen dabei auf die vielfach zu schmalen Bürgersteige und gefährden Personen und Gebäude. Neu war am Nikolaustag jedoch die Form, mit der die Initiative „Lkw raus!“ ihrem Begehr Nachdruck verliehen hat: mit einer Demonstration, die mit einer etwa einstündigen Sperrung der B 195 respektive der Schweriner-, Tor- und Fritz-Reuter-Straße einherging.

Bereits schon einmal hatte die Initiative einen solchen Versuch unternommen, durfte die Demo wegen eines Formfehlers aber nur ortsfest und nicht den Verkehr einschränkend vornehmen (Kiebitz berichtete). Doch am nebligen Nikolausnachmittag waren alle behördlichen Hürden genommen – und rund 40 Dömitzer versammelten sich hinter einem großen Banner an der Steinschleuse zu einem Umzug in Richtung Rathaus.

Zu Beginn der Kundgebung richtete Raimund Scheper, Sprecher von „Lkw raus!“, einige Worte an die Demons-tranten und Interessenten: Man stehe dort „zum Schutz unserer Kinder“. Es sei „ein Wunder, dass bislang noch nichts passiert“ sei, man wolle aber auch nicht warten, bis etwas passiere. Man demons-triere „für Bürger, aber auch für Gäste der Stadt“, für den Erhalt der historischen Substanz und gegen die steigende Lärmbelästigung. Mehrfach habe man sich an übergeordnete Behörden gewandt, aber es passiere nichts, beschwerte sich Scheper.

Unter den Marschierenden befanden sich auch Bürgermeister Reinhold Suhrau und sein Stellvertreter Wolfgang Freigang (beide Unabhängige Wählergemeinschaft). Beide unterstützen das Ansinnen der Initiative, wollen ebenfalls Bewohner und Stadtkern schützen. Suhrau sehe eventuell die Möglichkeit, über die Denkmalschutzbehörde in dieser Richtung etwas bewirken zu können. Denn die Anzahl der die B 195 in diesem Bereich befahrenden Lkw, inklusive schwerer landwirtschaftlicher Fahrzeuge, genüge dem Bund bislang nicht, zu reagieren.

Die Nadelstich-Aktionen der Initiative „Lkw raus!“ werden fortgeführt: um auf die Dringlichkeit kontinuierlich hinzuweisen. Im Bewusstsein der Verkehrsteilnehmer, die an jenem Nachmittag diesen Abschnitt der durch die Polizei abgesperrten Bundesstraße nutzten, ist diese nun verankert.

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