bv Lüchow. Dass ein Pferd erkrankt, ist nichts Ungewöhnliches. Leider kann es seit der reformierten Gebührenordnung für Tierärzte schnell sehr teuer werden, wenn eine Operation ansteht. Diese Erfahrung musste Tina Heine aus Lüchow machen, als ihre Stute Lotta plötzlich unter schweren Krämpfen litt. Das Tier hatte vor einiger Zeit urplötzlich eine Kolik entwickelt, ein weitverbreitetes Leiden unter Pferden. Kolik bezeichnet jeden Zustand, der dem Pferd durch Erkrankungen in der Bauchhöhle Schmerzen und Unbehagen bereitet. Vom Fohlen bis zum Pferdesenior ist kein Vierbeiner vor den gefährlichen Bauchschmerzen gefeit. Pferdebesitzer wissen, dass die Krankheit tödlich enden kann. So ist die Angst groß, wenn das Pferd sich hinlegt, wälzt und offensichtlich Schmerzen hat.
Bezahlt werden muss in jedem Fall,
auch, wenn das Pferd stirbt
Da eine Kolik einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen kann, ist schnelles Handeln geboten. Wer die Interaktion zwischen Lotta und ihrer Besitzerin beobachtet, sieht, dass es ein tiefes Einvernehmen zwischen beiden gibt. Pferd und Mensch vertrauen sich bedingungslos. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass Tina Heine keine Minute zögerte: Sie verlud ihre Stute mithilfe von Freunden auf einen Pferdehänger und fuhr direkt in die Pferdeklinik Nindorf. Dort musste Lotta nachts um 3 Uhr notoperiert werden. Die Chancen, dass ein Pferd eine solche OP nicht überlebt, sind hoch, weswegen sich die Kliniken das Geld für die OP im Voraus hinterlegen lassen. Bezahlt werden muss nämlich in jedem Fall, auch wenn das Pferd die Operation nicht überlebt. Ein Gedanke, der Tina Heine nicht eine Sekunde daran zweifeln ließ, die OP anzugehen.
„Tina ist bekannt als bedingungslose Tierschützerin“, berichtet ihre enge Freundin Janine Thyen. „Seit Jahrzehnten bringt sich Tina in den regionalen Tierschutz ein, arbeitet mehrmals die Woche ehrenamtlich bei Heidi Konopatschs Verein Tierhilfe Wendland mit, investiert viel von ihrem Lohn dafür, dass es Tieren besser geht. So wurde sie auch zu Lüchow-Dannenbergs ,Mensch des Jahres‘ 2016 gewählt.“
Lotta war so schwer erkrankt, dass sie nach der Not-OP noch in der Tierklinik bleiben musste – der Darm eines Pferdes ist 35 Meter lang, die Gefahr, dass das Pferd erneut an einer Kolik erkrankt, entsprechend hoch. „Lotta geht es zum Glück wieder gut, nachdem sie über eine Woche auf der Intensiv-Pferdestation bleiben musste. Aber nun ist da diese riesengroße Tierarztrechnung von rund 11.000 Euro. Schon eine Hausnummer für eine Frau, die ihr komplettes Gehalt schon immer für ihre und andere Tiere investiert. Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass wir Tina helfen können und ihr die finanziellen Sorgen etwas nehmen könnten. Tina hilft immer und ständig anderen Menschen und Tieren und es wäre so so fair, wenn sie auch mal was bekommen würde“, schreibt Janine Thyne, die auf Gofundme eine Spendensammelaktion ins Leben gerufen hat – eine Geste, die Tina Heine sehr gefreut hat. Über 1000 Euro kamen bisher zusammen, die Aktion läuft noch.
Gelernt habe sie aus dieser Geschichte, sagt Tina Heine, dass „man so ein Risiko versichern lassen kann – dann steht man nicht vor dem finanziellen Aus, falls so etwas mal passiert.“
Wer helfen möchte: auf die Website www.gofundme.com/f/lotta-tina-brauchen-eure-unterstutzung gehen oder einfach die Begriffe „Gofundme Lotta Tina“ googlen, dann wird man an die richtige Seite auf der Crowdfunding-Plattform weitergeleitet.