Platz für den Wanderpapst

Hitzacker würdigt Heino Ripkes großes Engagement

rs Hitzacker. Und wieder ­Heino-Wetter! So wie viele Hunderte Male in den vergangenen rund 27,5 Jahren, wenn es um das Wandern und um den Trammer Heino Ripke ging. Bei 27 Grad Celsius stand am Sonnabend der regionale Wanderpapst, der in diesem Jahr 85 Jahre alt wird, im Zentrum einer außergewöhnlichen Ehrung, die die Hitzackeranerin Maria ­Engeln gegenüber der Stadt angeregt hatte: Ripke einen Ort zu widmen, welcher an ihn und seine außergewöhn­liche Leistung für den Wandersport und für den Tourismus in Lüchow-Dannenberg, besonders für Hitzacker, er­innert.

Rückschau: Ende November 1994 hatten Heino und seine 2013 verstorbene Frau Ilse, angeregt durch die besondere Lage Hitzackers mit Mündung der Jeetzel in die Elbe und mit den Elbhöhen, den Verein Wanderfreunde Hitzacker ins Leben gerufen. Vorkenntnisse über das Ausrichten von Wanderungen und deren Vermarktung hatten Ripkes durch Wanderaktivitäten in aller Welt. Bei der Suche nach der Antwort auf die Frage, wie man so etwas bewerkstelligen kann, stieß man auf die Hitzackeraner Barbarina und Heinz Dallmann. Die Leistung der in Spitzenzeiten über 70 Köpfe zählenden Wanderfreunde, die stets unter dem Vorsitz von Heino Ripke standen, ist enorm: Einen rund 120 Kilometer langen, IVV-zertifizierten Rundwanderweg um die Elbestadt konzipierte man, bewarb diesen unter anderem mit Wandertagen des Deutschen Volkssportverbandes (DVV) und bescherte Hitzackers Hotellerie über 10 000 Übernachtungen – alles ehrenamtlich, ohne Förderungen. Der Plan, über 500 Kilometer weitere Wanderwege im gesamten Kreisgebiet anzulegen, scheiterte an politischen Differenzen. Doch die Pläne dazu existieren immer noch.

Und auch die Freundschaften, die sich in dieser Zeit bildeten, währen fort. Dies zeigte sich an diesem Tag durch die Teilnahme von über 20 Mitstreitern, die die 600 Meter vom Kneippkurgarten bis zum eigentlichen Ort des Geschehens nach dem schon sprichwörtlichen Motto „Einer sagt’s dem ander’n – in Hitzacker ist gut wandern!“ mit Ripke, der für seine Leistungen 2012 die Bundesverdienstmedaille erhielt, bestritten. Nahe des ehemaligen Aussichtsturmes am Elbhang, wo sich mehrere Wanderwege kreuzen, angekommen, erwartete die Gruppe ein herrlicher Ausblick über die Elbtalaue – und zwei massive hölzerne Bänke nebst Schild, auf dem „Heinos Rastplatz“ zu lesen ist. Dinglich gewordener Lohn für das Lebenswerk des bescheidenen Mannes, der mit Leidenschaft und Fleiß – auch als Landesvorsitzender des DVV und Kommunalpolitiker – vieles möglich machte. „So ein schöner Platz“, kommentierte Ripke sichtlich bewegt, bedankte sich bei der Stadt für die Bänke und bei Elbe-Werbung für das erstellte Schild.

„Mein Gedanke war immer, etwas für die Gesundheit und für den Tourismus in Hitzacker zu tun. Ist ja auch gelungen. Es war eine schöne Zeit, die wir miteinander durch das Wandern und die vielen Arbeiten – Wanderwege unterhalten und das Ausrichten der Wandertage – verbringen durften“, fuhr Ripke fort. „Ein alter Mann bin ich, habe viel erlebt – und habe am Ende doch bloß einen Rat: wandern, wandern, wandern!“, gab er quasi als Vermächtnis mit, denn eben jene Aktivität, die er mit Passion betrieb, fällt ihm – und vielen seiner Wegbegleiter – mittlerweile recht schwer.

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