Grundschüler entdecken die Vielfalt der Natur
em Wittfeitzen. „Molche!“, „Frösche!“, „Libellen!“, „Wasserläufer!“, „Schmetterlinge!“ – Schon viele Tiere hatten die Schülerinnen und Schüler der ersten bis dritten Jahrgangsstufe der Freien Schule Wendland entdeckt, als Jörg Fischer, Vorstand des Naturbades in Wittfeitzen, sie fragte, welche Tiere sie während ihres kurzen Aufenthalts im Bad bereits gesehen hatten.
In einer kleinen Gruppe versammelten sich die Kinder kreisförmig auf dem Steg des Naturbades um Fischer herum und erfuhren, dass es diese Vielfalt an Tieren nicht immer im Waldbad Wittfeitzen gab. „Früher war das hier ein ganz normales Freibad mit Chlor“, erzählte Fischer. Tiere hätten in diesem Wasser nicht leben können. Erst seit dem Umbau zu einem Naturbad sei das Freibad innerhalb kürzester Zeit zu einem wahren Biotop geworden. „Im Sommer kann ich die Frösche bis zu mir nach Hause hören“, berichtete der Wittfeitzener.
Mit dem fortwährenden Froschkonzert im Hintergrund erklärte er den Kindern, wie ein Naturbad funktioniert: Das Wasser aus dem Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken wird durch dunkle Tunnel in kleine Becken geleitet, wo es durch Schilf und Kies gereinigt und zurück in die Becken gepumpt wird. „Damit das Wasser schön sauber bleibt und so wenig wie möglich Fremdpartikel ins Wasser geraten, ist eine Sache besonders wichtig: ‚Vor dem Schwimmen duschen!‘“, belehrte Fischer die Kinder.
Das Besondere an dem Bad sei, dass es vielen Tieren einen natürlichen Lebensraum bietet und es ein Projekt von vielen freiwilligen Helfern gewesen ist, die ihren Traum vom Naturbad umgesetzt haben. Fischer erklärte den Kindern: „Wenn ihr einen Kuchen backt, wisst ihr ihn auch mehr zu schätzen als einen gekauften“, um das Engagement zu verdeutlichen. Die Mitglieder bemühen sich derzeit um Spenden für eine Solaranlage. „Zu einem Naturbad gehört einfach auch Naturstrom“, erläutert Fischer die Bestrebungen. Seit der Eröffnung 2018 empfängt er regelmäßig Schülergruppen auf Anfrage. „Für unser Team ist das etwas ganz Besonderes“, sagt Fischer, da sie den Jüngsten zeigen können, wie Leben und Handeln im Einklang mit der Natur funktionieren. Der Verein hat die Zukunft des Bades im Blick: „Die Tiere hier brauchen euer Interesse“, wendet sich Fischer an die Schüler. „Wenn wir Älteren nicht mehr da sind, muss die nächste Generation dafür sorgen, dass Molch und Mensch hier gemeinsam leben können.“