Die Teilnehmer des Lüchower Buchclubs tauchen in Bücherwelten ab
em Lüchow. „Es ist wie eine Sucht“, beschreibt ein Anwesender beim vergangenen Treffen des Buchclubs der Samtgemeindebücherei in Lüchow seine Leidenschaft für Bücher. Von den weiteren zehn Anwesenden erntet er zustimmendes Nicken – alle sind gekommen, um ihre neuesten Buchempfehlungen zu teilen. Der Buchclub, der aus der Aktion „Blind Date mit einem Buch“ hervorgegangen ist, trifft sich seit Februar 2024 regelmäßig, um Leseerfahrungen auszutauschen. Vergangene Woche fand das Treffen bereits zum dritten Mal statt. Angela Hinz, Leiterin der Samtgemeindebücherei, moderiert die Zusammenkünfte und freut sich über die positive Resonanz: „Der Buchclub eröffnet den Teilnehmenden neue Perspektiven und spannende Einblicke.“
Das Konzept des „Blind Date mit einem Buch“ ist einfach: Bücher werden anonym verpackt, und drei Stichwörter geben einen ersten Hinweis auf den Inhalt. So entdeckt man oft Werke, die man sonst nie gewählt hätte. „Ich bin selbst ein Opfer schöner Cover“, sagt Hinz. Eine Teilnehmerin erzählt: „Ich habe Bücher gelesen, die ich nie ausgewählt hätte – jedes war ein Volltreffer.“ Über ihre Erfahrungen berichten sie im Buchclub. Was macht ein gutes Buch aus? „Ein gutes Buch ist eines, das man nicht weglegen kann“, sagt eine Leserin. „Es ist entweder die Geschichte oder die Sprache, die mich fesselt“, fügt eine andere hinzu.
Der Buchclub bietet Raum, um Lesegewohnheiten zu hinterfragen und neue Genres zu entdecken. Neben den Schmökertipps kam der Vorschlag, künftig alle dasselbe Buch zu lesen und darüber zu diskutieren. „Es ist spannend, verschiedene Ansichten miteinander zu teilen“, fasst eine Leserin zusammen.
Angela Hinz stellte den Roman „Views“ von Marc-Uwe Kling vor, der die brisante Thematik künstlicher Intelligenz aufgreift. „Ich habe das Buch auf einer Zugfahrt nach München und zurück in einem Rutsch durchgelesen. Ich konnte es kaum aus der Hand legen“, schwärmt Hinz.
Ein Leser berichtet über Véronique Olmis Roman „Das Glück, wie es hätte sein können“, den er über ein „Blind Date mit dem Buch“ entdeckt hat. Die Stichworte „Liebe, Musik, Affäre“ deuteten auf den Inhalt hin: Eine Amour fou, verborgene Wahrheiten und Wendepunkte, die ein Leben verändern. „Das Buch war so fesselnd, dass ich traurig war, als ich es ausgelesen hatte“, erzählt er begeistert.
„Ihr wisst ja, ich bin eine echte Krimitante“, beginnt Gisa Naumann-Namba ihre Empfehlung. Mit „Böse Absichten“ von Keigo Higashino präsentierte sie einen außergewöhnlichen literarischen Krimi aus Japan. „Die Sprache des Autors ist brillant, und die Geschichte hat mich tief beeindruckt“, schwärmt sie.
Christine Izeki berichtet von ihrem „Blind Date“ mit „Der schlauste Mann der Welt“: „Der Einstieg war holprig, ich wollte es fast weglegen. Aber dann wurde es besser und ich habe es zu Ende gelesen. Kein anspruchsvolles Buch, aber trotzdem interessant.“
Wer mehr Schmökertipps bekommen oder eigene teilen möchte, ist beim nächsten Buchclub-Treffen am 19. Februar um 17 Uhr genau richtig.