„Alleen ist keener wat wörd“
rs Wietzetze. Wo Gemeinschaft sich trifft, da kann auch solche gestiftet oder gefestigt werden. Dieser Ansicht ist der Wietzetzer Johann Bernd Schulze, der erneut maßgeblich den plattdeutschen Weihnachtsmarkt in seinem Dorf organisiert hatte, der von Bürgern für Bürger ausgerichtet wird. Für Alteingesessene und Zugezogene der Orte Wietzetze und Bahrendorf, die schon früher durch ein gemeinsames Kirchspiel miteinander verbunden waren, ist dieser Markt wie die regelmäßigen Treffen am Dorfbackofen die ideale Gelegenheit, sich auszutauschen und Zukunft miteinander im gegenseitigen Einvernehmen zu gestalten. Ein Büdchen, ausgestattet mit lokalem Infomaterial und einer dort stattfindenden Umfrage zu den Wünschen der Bewohner für ihren Ort erweiterte diesen Aspekt – etwa in puncto Veranstaltungen, dem Ausbau des ÖPNV oder Radwege. „Wir Dörfler müssen unser Schicksal eben selbst in die Hand nehmen.“
„Wiehnacht kann et blot geven, wenn wi uns verdrög‘n“, stellt Schulze in seiner Ansprache heraus und führte weiter aus: „Alleen ist keener wat wörd, tosamm‘n mut wi dat mok‘n!“ „Fuller Lüüd“ war der Markt, den der Aktivposten und Hitzackers Bürgermeister Holger Mertins bei Schneegriesel und Minustemperaturen eröffneten.
Eben hatten die Pastorin Daniela Hennings und der neue Lektor Wilhelm Grimmel in der voll besetzten beheizten Kirche einen hoch- und plattdeutsch geführten Gottesdienst beendet, bei dem zudem die Taufe des zweijährigen Maximilian Schulze stattfand, schon bevölkerten die Menschen den liebevoll gestalteten kleinen Markt, bei dem Neu Darchauer Grundschülerinnen auf Platt Gedichte aufsagten. Vor den Büdchen flackerten Lagerfeuer, wo man auf Strohballen kleine Köstlichkeiten genießen konnte, die allesamt von lokalen Anbietern vorbereitet worden waren. Inmitten dieser Szenerie erlebte Grimmel seinen zweiten großen Aufritt: Als plattsnakender Wiehnachtsmann überbrachte er „den Kinnern von Zeetz“, die sich auch beim Ponyreiten vergnügen konnten, kleine Geschenke.