Die Bücherei St. Agnes hatte zur Tea-time mit einer Lesung von Texten der Schriftstellerin Jane Austen eingeladen. Claudia Schulz (links) zählte zu den Vortragenden.

Tea Time in Gedenken an Jane Austen

bm Lüchow. Manche mögen denken, dass Jane Austen ein Mauerblümchen war, andere wiederum haben noch nie etwas von ihr gelesen. Fest steht jedenfalls, dass die berühmte britische Autorin spätestens seit dem vergangenen Donnerstag eine Reihe neuer Anhängerinnen und Anhänger gewonnen hat. Und das sicherlich nicht nur wegen des leckeren Gebäcks, der Scones und des englischen Tees. Die Bücherei St. Agnes hatte nämlich aus Anlass des 250. Geburtstags von Austen zu einer Tea Time eingeladen, bei der, außer den Leckereien, Texte aus den Romanen serviert wurden. Das sechsköpfige Orga-Team mit Claudia Schulz, Ellen und Wilfried Neurath, Katja Müller, Regina Skupin und Monika Adelsberger hatte keine Mühen gescheut, das Pfarrheim in ein englisches Café zu verwandeln. „Wir haben alle unser altes Geschirr sowie alte Tee­services zusammengetragen, um es möglichst britisch zu gestalten“, erzählt Claudia Schulz, die mit ihrem Team Tage vorher gebacken und alles vorbereitet hatte. Neben den kulinarischen Genüssen hatten sich die Ausrichtenden intensiv mit der Schriftstellerin beschäftigt und „viel mitgenommen“, wie Schulz findet: „Jane Austen war ihrer Zeit sehr voraus und eine sehr gute Beobachterin. Ihre Sichten und Empfindungen hat sie humorvoll und treffend beschrieben.“ Im Grunde hätten sich die Menschen bis heute nicht verändert, „nur die Sprache heute ist anders, viel vergänglicher“, fand eine weitere Besucherin.

Die geistige Selbstständigkeit der Frauen lag der Autorin am Herzen. „Mein Mut wächst mit jedem Versuch, mich einzuschüchtern“, schrieb Jane Austen seinerzeit. Ihr stetiger Kampf gegen die damaligen Konventionen, die von den Frauen verlangten, ihr Wesen oder ihre Gedanken durch Geheimniskrämereien, Verstellungen und Oberflächlichkeiten zu verbergen, beschreibt sie spitzfindig, geistreich und amüsant. Immerhin war das Heiraten für eine Frau die Lotterie des Lebens.

„Wir wollten zuerst entsprechende Kleider tragen, haben uns dann aber dagegen entschieden. Denn Jane Austen hätte in unserer Zeit bestimmt auch kein Kleid getragen“, betont Schulz lachend. Ein Zeichen der Solidarität.

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