em Künsche. Einige haben es bestimmt schon immer gewusst – oder zumindest geahnt: Elvis lebt. Und er kommt nach Künsche. Humbug? Fake News? Nein, denn er feiert sein Comeback auf der Theaterbühne. Spätestens beim Besuch des neuen Theaterstücks „Elvis för Profis“ des Plattdeutschen Theaters Wendland wird sich alles aufklären. Für die Komödie von Jennifer Hülser (plattdeutsch von Benita Brunnert) steckt das Laienensemble bereits mitten in den Proben.
Der Countdown läuft
Eine Bank, zwei Stühle, ein Tisch – das muss reichen für die Proben in einem Privathaus in Künsche. Die Kulissen der Wanderbühne sind bereits in Arbeit, aber jetzt geht es vor allem darum, dass der Text sitzt und die Bewegungsabläufe stimmen.
Drei Wochen vor der Premiere klappt das schon ganz gut, auch wenn es hin und wieder noch Text-Hänger gibt. Dann hilft Annemarie Kaiser als Souffleuse auf die Sprünge. Geprobt wird seit November – „dafür sind wir ganz schön schlecht“, lacht Annedore Woltersdorf. Doch Terminfindungsschwierigkeiten und Erkältungswelle erschwerten regelmäßige Treffen.
Woltersdorf ist für die Auswahl der Theaterstücke zuständig, denn: „Wenn sie ein Stück liest, hat sie ein gutes Gespür, ob es zu uns passt oder nicht“, erklärt Theaterkollege Marco Böckem. Passende Stücke zu finden, sei nicht einfach, da die Altersspanne im Ensemble begrenzt ist, ergänzt Woltersdorf. Das Theater würde sich deshalb sehr über eine jüngere plattdeutsche Generation freuen, um flexibler in der Auswahl zu sein.
Zwischendurch wird immer wieder über die Abläufe diskutiert: Wer geht wann und wo von der Bühne? An welcher Textstelle muss die Flasche verschwinden oder die Tasse gereicht werden? Und manchmal müssen die Darstellenden pausieren, weil sie sich das Lachen nicht verkneifen können – denn beim Plattdeutschen Theater Wendland haben nicht nur die Zuschauer ihren Spaß.
Den Verein Plattdeutsches Theater Wendland gibt es seit 1976 und er zählt aktuell etwa 18 aktive sowie eine Handvoll fördernde Mitglieder. Diejenigen, die nicht auf der Bühne stehen, kümmern sich um das wichtige Drumherum: Kasse, Moderation und Bühnenbild, erklärt Gründungsmitglied Ewald Meyer.
Der „King“ lebt
Doro Michel (Sibylle Madaus) und Nina Boll (Annedore Woltersdorf) sind begeisterte Elvis-Fans und Mitglied im Elvis-lebt-Fanklub. Doro hat im Internet – wieder mal – Indizien dafür gefunden, dass der King tatsächlich noch lebt, und setzt sich sofort mit dessen angeblicher Agentin (Ramona Metz) in Verbindung. Die reist für die schlappe Summe von 10.000 Euro an, um ein Treffen mit Elvis zu arrangieren. Doros Elvis-geplagter Ehemann Kurt Michel (Ewald Meyer) hegt erhebliche Zweifel und glaubt eher, dass seine Gattin therapeutische Hilfe nötig hätte. Doch dann steht der „King“ tatsächlich leibhaftig in der Stube. Nicht mehr ganz so frisch, deutlich älter – aber immer noch ein begnadeter Sänger. Doch was haben Kurts bester Freund Hannes Peters (Heinz Woltersdorf), dessen herrische Ehefrau Elly (Petra Neumann) und der örtliche Reporter Paul Blitz (Marco Böckem) mit der ganzen Sache zu tun? Das Chaos nimmt seinen Lauf.
Die Premiere von „Elvis för Profis“ findet am Sonntag, dem 16. März, um 14.30 und 19.30 Uhr im Schützenhaus Künsche statt. Tickets gibt es vor Ort. Weitere Termine an verschiedenen Veranstaltungsorten im Kreisgebiet bis zum 27. April werden zeitnah im Elbe-Jeetzel-Kiebitz bekannt gegeben.