Workshop für Rettungshundeführer in Dömitz

zMantrailing auf der Festung

rhy Dömitz. Die Rettungshundestaffel des Bundesverbands der Rettungshunde BRH Prignitz richtete vergangene Woche mit 30 Personen und 40 Hunden einen Workshop für Rettungshundeführerinnen und -führer aus. Diese kamen aus verschiedenen Organisationen und Vereinen des Bundesgebiets, um gemeinsam zu trainieren und sich weiterzubilden. Ihre Bleibe war im Haus Lenzen, Seminar- und Begegnungsstätte am Rudower See, inmitten des Biosphärenreservates Lenzen-Elbtalaue. Ein guter Ausgangspunkt für Hund und Mensch, um nach getaner Arbeit mit allen anderen Hunden spielen und tollen zu können.

Vergangenen Donnerstag trainierten unter ihnen sechs Menschen mit acht Hunden bei zwei Durchgängen in der Suchsparte Mantrailing beziehungsweise Personenspürhunde in der Festung Dömitz: Die Hunde verfolgten an langer Schleppleine ihres Herrchens oder Frauchens die Geruchsspur einer vermissten Person bis zum vorbereiteten Versteck in der Festung. Ob außerhalb im weitläufigen Gelände, in den Kasematten, Ausstellungsbereichen oder auf der Toilette, überall wurden sie von den Hunden aufgespürt. Dafür wurde ein Tuch – im Fachjargon Geruchsträger genannt – mit dem individuellen Geruch der zu suchenden Person ganz kurz in eine vorbereitete Tüte gehalten und los ging es.

Auch Erika Sönmez stellte sich als Suchperson zur Verfügung und wurde von der fünfjährigen Weimeranerin Ella aufgespürt, die die Witterung der Dömitzerin, die noch im Nachhinein voller Eindrücke war, nur anhand eines Taschentuchs, das sie in der Jackentasche trug, aufnehmen konnte.

Dabei ignorierten die Mantrailer verschiedene mensch­liche Gerüche voneinander und orientierten sich trotz vieler Ablenkungen nur am Geruchsmerkmal der gesuchten Person. Und diese waren groß: Festungsbesucher, da­runter viele Kinder, auch andere Hunde. Als Kinder beim Zuschauen und „Ist der süß“-Rufen fragten: „Dürfen wir den mal streicheln?“, bekamen sie zur Antwort: „Nein, das ist ein Arbeitshund, er sollte während der Arbeit nicht angefasst werden!“

Für die Hunde aber sei es das beste Spiel der Welt, gleichsam Hochleistungssport, bei dem die Tiere eine Körpertemperatur bis zu Fieber bekämen. Abends gäbe es dafür eine Extraportion Futter. Der Energieaufwand eines Trainings käme somit anderthalb Stunden Spaziergang gleich.

Am Start waren sechs Begleiter und acht Hunde: Bernstein, Dexter, Ella, Faceman, Marli, Mischa, Mira und Mogli. Darunter zwei Junghunde und mit einem Mischling und einem Border Terrier auch zwei kleine Hunde. Rettungshundeführer und Mantrailer Lars Thom aus Dillenburg hatte Faceman, einen jungen holländischen Schäferhund, dabei. Außerdem Dexter, einen achteinhalb jährigen belgischen Schäferhund, bereits Rentner und aus Krankheitsgründen aus der Rettungshundestaffel genommen, der aber „just for fun“ mitmachen durfte. Denn: „Je älter sie sind, um so mehr Erfahrungen haben die Hunde.“ In der Regel fange man im ersten Lebensjahr mit dem Training an.

Personenspürhunde werden alle zwei Jahre geprüft. Da machte den Beteiligten ein lockerer Workshop, bei dem sich die Hunde Zeit lassen und sich zwischenzeitlich auch mal lösen dürfen, einfach viel Spaß.

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