Für Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ist die Apotheke vor Ort „ein Stück Heimat und eine wichtige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten.“ Weil sie „einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Arzneimittelversorgung in der Stadt und auf dem Land liefern“, würden sie „künftig mehr Geld für neue Dienstleistungen erhalten“. Das soll den fairen Wettbewerb mit Versandapotheken gewährleisten. „Ohne Apotheke vor Ort würden vor allem Menschen, die mit digitalen Medien nicht gut umgehen können, Probleme bekommen'“, präzisiert Brita Hoffmann-Böhm, Eignerin der Dannenberger Einhorn-Apotheke an der Münzstraße. Hoffmann-Böhm hat Menschen mit geistigen, körperlichen und psychischen Behinderungen ebenso im Blick wie Seniorinnen und Senioren oder Patienten mit chronischen Erkrankungen.
Die Apothekerin nennt die Dienstleistungen, die ihre Kolleginnen und Kollegen im Landkreis anbieten, die Versandapotheken so nicht leisten können: „Die persönliche und vertrauliche Beratung ist unser großes Plus“, betont die Apothekerin. Als Beispiel nennt sie das Medikationsmanagement. „Mit Einverständnis des Patienten führen wir eine Kunden-karte mit persönlichen Daten wie Alter, Grunderkrankungen und Medikation. So können wir unter anderem auf unerwünschte Wechselwirkungen zwischen verschriebene und selbst verordneten Arzneimittel aufmerksam machen.“
Auch die Herstellung von Medikamenten nach ärztlichem Rezept sei eine wichtige Dienstleistung ebenso wie die Empfehlung von Teemischungen und deren Zubereitung. „Und wir leisten den wichtigen Notdienst, damit bei akuten Erkrankungen Patientinnen und Patienten rund um die Uhr versorgt werden.“
Im Wettbewerb mit den Versandapotheken sind auch neue digitale Dienstleistungen entstanden. „Wer die App ,Meine Apotheke‘ installiert, hält direkten Kontakt zur Stammapotheke. Über die App werden beispielsweise Medikamente per Barcode- oder Rezeptscan bestellt. Persönliche Notfalldaten, der Einnahmeplan mit Erinnerungsfunktion oder die Adresse der nächsten Notdienstapotheke können abgerufen werden. Und es gibt viele gesundheitsrelevante Informationen“ Die Stammapotheke sei bei der Installation der App auf dem Smartphone behilflich, versichert Hoffmann-Böhm.