Der Waldbrandzug der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1
Brandstufe 5: Ein Funke reicht und ein Wald oder eine Fläche steht in Flammen. Wie reagiert die Kreisfeuerwehr auf extreme Hitzewellen? Die extreme Trockenheit hatte auch Lüchow-Dannenberg 2019 wieder fest im Griff. Die Freiwilligen Feuerwehren waren in höchster Alarmbereitschaft. Die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 (KFB 1) kann für großflächige Wald- und Flächenbrände auf den Waldbrandzug zurückgreifen. Er besteht aus etwa 30 Feuerwehrfrauen und -männern aus sieben verschiedenen Ortswehren des gesamten Kreisgebietes. Michael Schulze, Kreisbereitschaftsführer der KFB 1, im Gespräch über die Waldbrandgefahr, Ursachen und Maßnahmen.
Wie groß war die Wald- und Flächenbrandgefahr in diesem Jahr im Kreisgebiet? Können Sie Vergleiche zu 2018 und 2017 ziehen?
Im Vergleich zu 2018 und 2017 verhielt sich die Waldbrandgefahr ungefähr gleich. Wir hatten dieses Jahr wieder einen sehr trockenen Sommer gehabt und daher war die Gefahr mit der zeitweise ausgerufenen Waldrandstufe 5 sehr hoch. Man muss wohl wirklich von Glück sprechen, dass es „wenig“ Flächen- und Waldbrandeinsätze in diesem Jahr gab, gerade weil wir ein Landkreis mit sehr viel Wald sind.
Welche Hauptursachen verzeichnen sie für Wald- oder Flächenbrände?
Die Gründe sind ganz unterschiedlich: Die Fahrlässigkeit von Menschen, die glühende Zigarettenstummel oder Glasflaschen unachtsam wegwerfen, ist immer wieder ein großes Thema. Leider auch Brandstiftung. Fahrzeuge die mit heiß gelaufenen Katalysatoren im hohen, trockenen Gras abgestellt werden, stellen eine große Gefahr dar und können Auslöser für Flächenbrände sein. Genauso wie Mähdrescher: Die Hitze und Wärme die beim Dreschen entsteht, Staub sowie Schmier- und Lagerstellen sind eine brandgefährliche Kombination.
Gibt es im Landkreis Lüchow-Dannenberg Gebiete die besonders gefährdet sind?
Die Göhrde mit ihren etwa 75 Quadratkilometern und mit 5600 Hektar der Gartower Forst. Das sind die größten Waldgebiete hier im Landkreis und bergen somit das größte Gefahrenpotenzial.
Was ist das Wichtigste beim Löschen eines Wald-/Flächenbrandes und bereiten sich die Wehren speziell auf so eine „heiße Phase“ im Jahr vor?
Das Wichtigste ist, dass alle Kameradinnen und Kameraden wieder heil und gesund nach Hause kommen. Bei der Ankunft am Einsatzort ist zunächst das Hauptziel, den Brand so schnell wie möglich einzudämmen, damit so etwas wie beispielsweise in Lübtheen nicht passiert.
Man muss immer schnell reagieren können. Gerade die Feuerwehren des Waldbrandzuges sind speziell geschult für solche Lagen.
Wie gut sind die Wehren im Kreisgebiet für Wald- und Flächenbrände ausgestattet und wie reagiert die KFB 1 auf die immer extremer werdenden Wetterlagen?
Nachgerüstet werden muss im Prinzip immer. Das ist die Aufgabe der Samtgemeinden. Unsere Gemeindebrandmeister sind in dieser Angelegenheit wirklich fit und kümmern sich darum, dass wir gut ausgerüstet sind.
Wir bereiten uns mit ständiger und guter Aus- und Fortbildung auf künftige Einsätze vor. Es gibt drei bis vier Sonderdiensten im Jahr und eine große Kreisbereitschaftsübung, wo verschiedenste Einsatzszenarien geprobt werden. Denn: Ohne üben geht es nicht!