Tückisches Gift: geruchlos, geschmacklos, aber tödlich
hbi Lüchow-Dannenberg. Wenn in den Medien von Kohlenmonoxid-Vergiftungen berichtet wird, steht am Ende meistens der Tod. Gerade in den Wintermonaten scheint die Zahl der Opfer ungewöhnlich hoch. Doch was ist Kohlenmonoxid? Wie entsteht es, wieso ist es so gefährlich? Wie kann ich mich schützen? Wir geben Antworten.
Kohlenstoffmonoxid (CO) entsteht bei der Verbrennung von Stoffen, die Kohlenstoff enthalten – etwa Holz, Kohle, Papier, Gas – bei einer unzureichenden Sauerstoffzufuhr. Da keine Verbrennung immer ideal abläuft, kann man davon ausgehen, dass Kohlenmonoxid – in geringer Dosis – bei jeder Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen entsteht. Unter normalen Umständen ist das kein Problem, wenn etwa ein Holzkohlegrill im Freien steht oder die Abgase der Heizung oder des Ofens durch einen funktionierenden Schornstein nach außen geleitet werden. Gefahr entsteht, wenn Kohlenmonoxid in größeren Mengen entsteht und es sich in geschlossenen Räumen anreichert. Schlecht gewartete Heizungs- und Schornsteinanlagen, mangelnde Reinigung oder gar Verstopfung sorgen immer wieder für einen Rückstau im Abluftsystem – das Kohlenmonoxid bleibt dann im Raum.
Wie wirkt Kohlenmonoxid auf uns? Das Tückische an Kohlenmonoxid ist, dass wir es nicht spüren können – Kohlenmonoxid ist geruchlos, geschmacklos, farblos und hochgiftig. Es bindet sich in unserem Blut an das Hämoglobin, welches Sauerstoff durch unseren Körper transportiert. Dadurch wird das Hämoglobin blockiert und kann keinen Sauerstoff mehr aufnehmen. Die Folge: massiver Sauerstoffmangel, eine Art inneres Ersticken. Der Betroffene verspürt keine Atemnot, seine Haut färbt sich auch nicht – wie sonst bei Sauerstoffmangel üblich – blau.
Anfangs können Kopfschmerzen oder Müdigkeit auftreten. Diese Symptome führen nicht selten dazu, dass die eigentliche Ursache übersehen wird. Bei höherer CO-Konzentration dauert es meist nur wenige Atemzüge, bis der Betroffene bewusstlos wird und in der Folge verstirbt.
Wie verhält man sich bei Verdacht auf Kohlenmonoxid-Vergiftung?
CO-Intoxikationen sind sehr schwer zu erkennen. Sollte man aufgrund der Symptome eine Kohlenmonoxid-Vergiftung vermuten, geht man wie folgt vor: Man verlässt mit allen Personen sofort den Gefahrenbereich und geht ins Freie; man verständigt Feuerwehr und Rettungsdienst über 112, schildert die Symptome und weist sie auf den Verdacht der CO-Vergiftung hin; man gefährdet sich nicht selbst durch Rettungsversuche; man weist Feuerwehr und Rettungsdienst an der Straße ein – so gewinnen die Retter wertvolle Zeit. Übrigens: Rauchmelder retten Leben – CO-Warner auch!
Kohlenmonoxid-Gefahren bestehen an einer Heizungsanlage durch:
defekte oder mangelnde Wartung; verstopfte oder verbaute Schornsteine oder Anschlüsse; mangelnde Zuluft zur Heizungsanlage; durch den Betrieb von Abluft-Wäschetrocknern oder Lüftungsgeräten in der Nähe der Heizung; Verkleben der Brennsteuerung bei Gasthermen – etwa durch Haarspray im Badezimmer; nicht fachgerechte Installation von Kaminöfen; Bedienfehler bei Kaminöfen; Rückstau der Abgase bei heftigen Wetterlagen.
Weitere Gefahrenquellen:
Betrieb von Verbrennungsmotoren bei mangelhafter Belüftung; Betrieb von Gasgeräten in geschlossenen Räumen (Heizstrahler). Besondere Vorsicht gilt beim Betrieb von Gas- oder Kohlegrills auf zum Teil geschlossenen Balkonen oder vor Fenstern. Diese Situation ist besonders gefährlich und kann unbemerkt zur CO-Vergiftung führen. Ein brennender oder nachglimmender Holzkohlegrill in der Wohnung bedeutet immer akute Lebensgefahr.
Dieser Beitrag wurde Ihnen von der Avacon präsentiert.