Die große Mehrheit der Menschen in Deutschland möchten zu Hause sterben in vertrauter Umgebung. Doch meist wird das Thema Tod und Sterben aus dem Alltag ausgeblendet, es fehlt der Mut, sich intensiv damit auseinanderzusetzen. Hilflosigkeit kehrt ein, wenn Angehörige oder man selbst vor dem letzten Weg stehen. Da ist es eine große Erleichterung, wenn Menschen bereit sind, Sterbende zu begleiten. Die ehrenamtlichen HelferInnen des Hospizvereins Lüchow-Dannenberg sind dazu da, sterbenskranken Menschen und ihren Angehörigen darin zu unterstützen, ein Sterben zu Hause zu ermöglichen. Dazu gehört es, die PatientInnen Zuhause oder im Altenheim zu besuchen und für sie und ihr Umfeld als GesprächspartnerInnen Zeit zu haben, Zeit zum Zuhören und Verweilen.
Hannah Köppen, Koordinatorin, Soziale Fachkraft für Palliativ Care und zertifizierte Trainerin und Ehrenamtliche im Hospizverein, sieht ihre Arbeit im Leben verankert. „Wir sind Lebensbegleiter, die bei dem letzten Schritt nicht wegschauen“ , sagt sie.
Ziel und Inhalt jeder Strebebegleitung sind die Wünsche und Bedürfnisse der/des Sterbenden in den vier Dimensionen des menschlichen Lebens, der sozialen, physischen, psychischen und spirituellen, zu erkennen und sensibel zur Seite zu stehen.
Um diese Arbeit tun zu können, bedarf es „Sterbewissen und eine mutige Portion Intuition“, wie es Irmela Turmann, ehrenamtliche Sterbebegleiterin ausdrückt. „Immer wieder erleben wir staunend, wie an der Grenze von Leben und Tod Vertrautheit und Offenheit entsteht und sich Beziehungen von besonderer Intensität entwickeln,“ sagt sie.
Der Hospizverein leistet nicht nur ehrenamtliche Sterbebegleitung, er bietet auch diverse Fortbildungsmöglichkeiten für Alle an, die interessiert an der ehrenamtlichen Begleitung sind. Da gibt es zum einen die Wegbegleiterschulung, in dem es darum geht, neben Sterbewissen und -wahrheiten auch Kopetenz im Umgang „mit dem was wir nicht ändern können“ zu vermitteln.
Der Hospizverein bietet auch Unterstützung für trauernde Menschen an. Ausgebildete TrauerbegleiterInnen leiten Gruppen an, in denen ein intensiver Austausch unter den TeilnehmerInnen ermöglicht wird, sodass Solidarität und Respekt erfahren werden können.
Und in den „Letzte Hilfe“-Kursen werden Laien Kenntnisse und Sicherheit vermittelt, schwerkranke Menschen am Lebensende bestmöglich zu betreuen und zu pflegen – in Ergänzung zu den professionellen Pflegern. Neben dem Grundlagenwissen über die Hilfsmöglichkeiten von außen, geht es vor allem darum, was Laien selbst in der Begleitung, Betreuung und Pflege von Schwerkranken und Sterbenden tun können.