Erkältung bei Kälte
lk Regional. Erkältungen plagen uns aktuell immens: Anfang Dezember wurden deutschlandweit hauptsächlich SARS-CoV-2 (24 %), Rhinoviren (19 %) und Respiratorische Synzytialviren (RSV) (13 %) gefunden. Influenzaviren waren in 6 % der Proben nachweisbar. 9 500 Atemwegsinfektionen kamen auf 100 000 Einwohner.
Besonders bei Säuglingen und kleinen Kindern sind sie häufig. Mit zunehmendem Alter werden sie zwar seltener, aber nicht weniger lästig. Erkrankt ein Säugling etwa sechs bis zwölf Male pro Jahr an einer Erkältung, so tritt sie bei Neunjährigen drei bis fünf Male und bei Erwachsenen nur noch ein bis zwei Male mal auf. Damit ist die Erkältung die häufigste Infektionskrankheit des Menschen.
Doch was ist die Ursache für die Beschwerden? Erkältungskrankheiten sind allermeist Virus-Infektionen der oberen Atemwege. Mehr als 200 Virentypen sind dafür als mögliche Auslöser bekannt.
Schon die Bezeichnung „Erkältung“ lässt den Zusammenhang vermuten, dass Kälte auch für Erkältung sorgt. Ziemlich sicher ist: Unser Verhalten begünstigt die Verbreitung von Erkältungsviren. Ist es draußen kalt, bleiben wir öfter in geschlossenen Räumen mit trockener Heizungsluft. Die kann die Schleimhäute austrocknen und macht sie anfällig für Virenbefall. Sind wir im Freien, kühlt die eingeatmete kalte Herbst- und Winterluft die Nasenschleimhaut und verringert so ihre Durchblutung. Auch dies macht es den Erkältungserregern leicht, sich in den Atemwegen festzusetzen, die Abwehr wird erschwert. Dazu kommt auch: Das Wachstum vieler Viren ist temperaturabhängig. So vermehren sich Rhinoviren und Influenzaviren besser bei geringeren Temperaturen. In der kalten Jahreszeit bieten zudem große Feste wie Weihnachten, Silvester und Karneval ideale Voraussetzungen für eine schnelle Virenverbreitung.
Haben Erkältungsviren es geschafft, in die Nase oder in den Rachen eines Menschen einzudringen, binden sie sich dort an Oberflächenproteine der Schleimhaut und gelangen so in die Schleimhautzellen. Dort angekommen, beginnen sie sich zu vermehren. Dies geschieht unglaublich schnell – binnen einiger Stunden. Damit rufen Viren die körpereigene Abwehr auf den Plan. Die sendet Abwehrzellen wie Lymphozyten und Makrophagen an den Infektionsort, die Abwehrzellen setzen verschiedene Entzündungsbotenstoffe zur Bekämpfung frei. Im Ergebnis spüren Infizierte diese lokalen Entzündungen als die typischen Symptome von Atemwegsinfektionen wie Schnupfen, Halsschmerzen und Husten.