Alle wurden bejubelt

Seifenkistenspektakel der Wendlandschule

bv Dannenberg. Am Dannenberger Jeetzeldeich, wo für gewöhnlich Ruhe herrscht, jubeln Menschen. Seifenkisten sausen abwärts, in Richtung Fahrradweg. Die mitZuschauerinnen und Zuschauern gesäumte Rennstrecke ist mit Strohballen gesichert – falls es jemanden aus der Bahn trägt.

In vier selbst gezimmertenSeifenkisten sitzen Schülerinnen und Schüler der Wendlandschule, der Dannenberger Förderschule für geistigeEntwicklung. Sie werdenbeklatscht von Eltern, Groß-eltern und Geschwistern,die die Piloten vom Deich aus anfeuern. Das letzteSeifenkistenspektakel liege bereits drei Jahre zurück,berichtet Rektorin Martina König. Nun sei es an der Zeit gewesen, das lustige Rennen wieder stattfinden zu lassen. Von Montag bis Donnerstag dieser Woche fuhren anjedem Tag andere Klassen,am Freitag gab es eine große Siegerehrung.

In der Wochenmitte ist eine Klasse der Grundschule Breselenz zu Gast. Die Schüler fahren „aus dem Stand“, ohne Übung. Die Lenkung sei nicht ohne, erläutert König: „Kurze Achse, kleine Räder, die mit zwei Bändern gesteuert werden – das ist schon fummelig, das richtig zu dosieren.“

Schülerinnen und Schüler, die das nicht wollen oder können, haben die Möglichkeit, die „Panoramastrecke“ zu fahren: Sie werden die Strecke vom Ziel zum Start geschoben, von Lehrern, denn die Seifenkisten müssen ja wieder auf den Deich. Auch diese Zeiten werdengestoppt.

Die Seifenkisten haben Schüler und Lehrkräfte selbst gebaut. Es sind spektakuläre Gefährte darunter – ein Batmobil oder Schnappi, das Krokodil, die Titanic, eineEistüte oder ein Weihnachtsschlitten. „Am Montag gabes sogar einen fliegendenTeppich – der hatte hohen Luftwiderstand“, lacht Martina König, „das machte sichin der Zeit bemerkbar.“ König leitet die Schule, die von rund 140 Kindern besucht wird,seit dem Jahr 2008. „Bei der Betreuung helfen rund 30 Lehrkräfte, 30 Erzieher und noch mal 30 Einzelfallhelfer“,berichtet sie. „Anders gehtes nicht, dafür ist zu vielAufsicht, Zuwendung und Körperpflege zu leisten.“In diesem Jahr habe sich das Kollegium unter Führung von Monika Mai dafür entschieden, das aufwendige Rennen wieder stattfinden zu lassen. Das Besondere: „Jeder und jede wird hier bejubelt.Man kann an den Gesichtern ablesen, was das den Kindern bedeutet“, freut sich König.

Unterstützt wurde das Rennen von der Bereitschaft des DRK und einigen Sponsoren – wie etwa der VR Plus Lüchow.

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