Bingo-Umweltstiftung ehrt Feldrainprojekt
rhy Damnatz. Hoher Besuch in Damnatz: Vergangene Woche zeichnete Karsten Behr, Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung, das Konzept „Entwicklung von blüten- und artenreichen Feldrainen“ als Projekt des Monats August 2023 aus. Mit der jungen Amelie Negraßus, die ein Freiwilliges Ökologisches Jahr bei der Stiftung absolviert, war er dafür aus Hannover angereist.
Rückblick: 2021 wurde in der Elbe-Gemeinde in Mitwirkung der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Lüchow-Dannenberg und der Bingo-Umweltstiftung damit begonnen, auf Wegrandstreifen über insgesamt knapp sechs Kilometer Länge und 1,7 Hektar Fläche Saatgut gebietstypischer Wildpflanzen auszusäen. Der Plan ging auf. Die Feldraine am Wegesrand entwickelten sich zu artenreichen Biotopen und bieten Vögeln und Insekten mehr Nahrung. Seltene Schmetterlinge wurden bereits gesichtet.
„Schön, dass Sie sich die Zeit nehmen für unser kleines Projekt mit großer Bedeutung“, begrüßte Bürgermeister Torsten Schulz neben Behr und Negraßus auch Lüchow-Dannenbergs Landrätin Dagmar Schulz, Dirk Janzen (Leiter Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue), Sina Rolfsmeyer (Beraterin Landwirtschaftskammer Niedersachsen), René Kern (Verwaltungsvorstand Samtgemeinde Elbtalaue) sowie die Gemeinderatsmitglieder Uwe Bannöhr, Henning Harms, Wolfgang Schmidtke und Georg Wilhelm (Projektleiter).
„Wir wollen nicht nur darüber reden, sondern uns das Projekt auch angucken“, so der Bürgermeister und machte darauf aufmerksam, dieses nicht mit dem Blühpatenprojekt der Gemeinde Damnatz zu verwechseln (Kiebitz berichtete). Dem Projekt angemessen und ökologisch gedacht stiegen alle Teilnehmer/innen zu einer Besichtigungstour entlang der Feldraine in der Feldmark auf eigene Fahr- oder bereitgestellte Leihräder.
Auf der „Tour de Feldrain“ wurden auf 3,5 Kilometern mehrere dieser drei Meter breiten Flächen besucht, um den Stand der Entwicklung zu begutachten. Projektleiter Georg Wilhelm und Landwirt Henning Harms stellten dabei Details der Wegraine vor, wiesen auf Pflege und Überlegungen hin, ob und wo eine Mahd stattfindet, stellten die verschiedenen Pflanzenarten dar – auf einer Fläche waren es 48 verschiedene Gewächse – und erklärten, dass die Saatmischungen aus gekauftem Regio-Saatgut und selbst gesammelten Wildblumensamen seien.
Mit viel Mühe in Auswahl, Flächenvorbereitung, Einsaat und Pflege ist in Damnatz ein artenreiches Biotop entstanden, das bei Kaffee und Kuchen im Restaurant Steinhagen wiederholt gewürdigt wurde: „Man braucht Leute, die machen, und Sie haben alles richtig gemacht“, so Karsten Behr. Er überreichte Bürgermeister Schulz eine Urkunde und einen Scheck über 500 Euro für das ambitionierte Projekt.
Über eine Verlängerung der Projektförderung und weitere Ideen, wie eine Heckenpflanzung und Nachpflanzungen von Obstbäumen, wurde auch gesprochen. Dagmar Schulz und Karsten Behr signalisierten auch hier Unterstützungsbereitschaft.