Als der Strom noch Grenzfluss war

Karin Toben legt neuen Band mit Fluchtgeschichten aus der DDR vor

bv Rassau. Sie winken mit ihren Taschentüchern nach „drüben“ – die Hochzeitsgäste von Gudrun und Achim Schulz am 14. August 1970: Im wendländischen Grippel stehen auf dem Deich Tante Liesbeth aus Essen, die mal aus Lenzen „rübermachte“, Tante Meta aus Besandten, dem Heimatdorf des Bräutigams, und dessen Cousin Gerhard Jirjahn und Frau Margarete. Einem Fotografen gelingt es, im Sperrgebiet der DDR die Verwandten am Ostufer der Elbe abzulichten: Aus der Ferne winken Achims Mutter Liesbeth, seine Schwester Anita und Schwager Lothar zurück. In ihrem dritten Buch von der Elbe, als der Strom noch Grenzfluss war zwischen NATO und Warschauer Pakt, hat die Journalistin und Autorin Karin Toben, die jahrzehntelang für die dpa aus Niedersachsen berichtete, die heute im ostelbischen Rassau lebt, Lebensgeschichten festgehalten. Dramatische Geschichten wie die von fünf jungen Männern, die in einer eisigen Winternacht flohen und dabei einen ihrer Freunde verloren.

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