Gut besuchter Brennholztag in Schaafhausen
bv Schaafhausen. Es war so etwas wie ein wahr gewordener Traum für Männer – und das in Zeiten von hohen Energiepreisen: Gewaltige Trecker, noch größere Anhänger, und Maschinen, mit denen man ganze Baumstämme nicht nur bequem von A nach B transportieren, sondern auch gleich zersägen, spalten und per Förderband verladen konnte. Die Firma Eggers Landmaschinen hatte am Sonnabend zum jährlichen Brennholztag eingeladen, und zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit, sich über das Neueste in Sachen Holzverarbeitung zu informieren. „Wir richten uns natürlich an Landwirte, aber auch an ganz normale Kaminbesitzer“, informierte Jan Gehrke, als Mitarbeiter zuständig für den Verkauf von Forst- und Gartengeräten. Landwirte, so Gehrke, hätten in der kalten Jahreszeit mehr Zeit als im Sommer, wo die Felder bestellt werden müssen. Viele haben selber Wald, viele machen selber Holz, und einige verkaufen es als Zubrot. Aber auch das sogenannte Selbstwerben wird immer beliebter: selber in den Forst ziehen, mit Motorsäge und Anhänger, um Reste von gefällten Bäumen aufzuarbeiten, oder Sturmholz zu Brennholz zu machen – auch als Nicht-Landwirt. So wie Björn Gießelmann, der mit seinem Sohn auf dem Arm durch die Halle streift und die Ein-Mann-Holzspalter begutachtet. „Wir suchen nichts spezielles, ich wollte mich über Neuigkeiten informieren. Wir heizen mit Holz, weil das eine gemütliche, angenehme Wärme ist. Bei den momentanen Temperaturen reicht uns der Ofen, wir können die Heizkörper noch auslassen. Das spart, und genug Holz haben wir auch noch.“
Ein Besucher berichtet von seinem Vermieter. „Der hat vor vier Jahren aufs falsche Pferd gesetzt und eine neue Gasheizung installiert. ‚Was soll da schon groß passieren?‘, sagte er. Und dann kam Putin. Und nun baut er zustätzlich eine Stückholzheizung ein!“ Dazu müsse man aber das Brennholz am besten selber herstellen, berichtet der Mann, der als Landmaschinenmechaniker arbeitet. „Wenn man das teuer zukaufen muss, ist es nicht so sinnvoll. Wer aber selber Holz machen kann, für den ist es eine echt preiswerte Alternative“. Auf die Frage, ob das Heizen mit Holz irgendwann ganz verboten werde, reagiert Gehrke mit einem Scherz: „Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“. Die Bundesregierung habe die Anforderungen für Öfen zwar verschärft, aber grundsätzlich darf mit modernen Öfen weitergeheizt werden. Wer einen alten Ofen besitzt, und sich fragt, wie lange er den Kaminofen noch betreiben darf, findert Antwort auf dem Typenschild: Es hängt vom Alter ab. Demnach müssen Kaminöfen, die zwischen Januar 1995 bis März 2010 gebaut wurden, zum 31. Dezember 2024 entweder nachgerüstet oder außer Betrieb genommen werden. Wurde der Ofen vor 1985 gebaut, musste er schon zum 31. Dezember 2020 nachgerüstet oder ausgetauscht werden. Wer also einen Kamin- oder Kachelofen aus dem Jahr 1990 besitzt, darf diesen seit 2021 nicht mehr einfach so betreiben. Mithin sind Öfen, die seit 1995 eingebaut wurden, erst 2024 betroffen. Lässt sich jedoch nachweisen, dass der Kaminofen die Grenzwerte nicht überschreitet, kann er weiter betrieben werden, informiert ein Schornsteinfeger – „und neue Kaminöfen erfüllen auch die neuen Grenzwerte“.