Attraktion Bücherhäuschen

Hitzacker erlebte gut besuchten Flauschmarkt

bv Hitzacker. Die Elbestadt ist offensichtlich sehr belesen. Gegen 12 Uhr wurde am Sonntag in Hitzacker das neue Bücherhäuschen auf dem Flauschmarkt eingeweiht. Angebracht an der Ecke des Alten Zollhauses, sei das Bücherhäuschen bereits Tage vor der offiziellen Eröffnung gut bestückt gewesen, berichtete Mitinitiator Frank Freudenthal. Der Bedarf an einer Tauschmöglichkeit für Literatur sei in Hitzacker tatsächlich groß. „Wir haben sogar darum gebeten, keine Bücherkisten davor abzustellen“, betont Freudenthal. In der Startphase des Projekts wolle man sich alle drei Tage um den Inhalt kümmern, berichtet Achim Havemann von der Initiative „Gemeinsam für Hitzacker“ (GfH), die den Flauschmarkt organisiert. Auch wolle man aussortieren, was nicht reingehöre, etwa rechte Propaganda.

Eine der Bücherspenden ist das Opus Magnum „Unendlicher Spaß“ von David Foster Wallace. Besitzerin Heike Berger habe nach einer enthusiastischen Kritik 48 Euro investiert, sich aber nie mit dem Buch anfreunden können. Nun verschenkt sie es weiter. Das besondere Möbel wurde von Frank Freudenthal entworfen und von GfH-Mitgliedern gebaut. Heike Berger berichtet, sie habe „das erste Mal in ihrem Leben geflext (die Dachschindeln), viel gelernt und Spaß gehabt“.

Bereits gegen Mittag säumten Hunderte Besucher die Fachwerkgassen der Stadtinsel. Julie Wiehler bot am Stand von GfH Pflanzen zum Tausch an, oder gegen eine Spende für den Verein.

Süßdolde, Beinwell, Pfennigkraut oder Oregano fanden reißenden Absatz. Die stellvertretende Bürgermeisterin war sehr zufrieden mit dem Zuspruch, der Flauschmarkt sei „inzwischen ein Selbst­läufer. Wir hatten die ersten Anmeldungen, bevor der Termin überhaupt feststand. Heute zählen wir über 40 Stände.“

An einem davon stand Vanessa Weidner vom landkreiseigenen Mobilitätsmanagement. Sie wollte die vielen Alternativen zum eigenen Auto vorstellen, die inzwischen endlich verfügbar seien, wie Clever MoWe, Carsharing, Wendland onDemand, um nur einige zu nennen. Denn das sei auch die ursprüngliche Idee des Flauschmarktes gewesen, erläuterte Wiehler: teilen, tauschen, sich gegenseitig unterstützen.

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