pw Lüchow. „Wir würden uns wünschen, mit Politik, Bauherrn und allen Beteiligten in einen Dialog zu kommen – und wir sind überzeugt, dass unsere Argumente ausreichen, um das Projekt zu verhindern“, sagte Torsten Schoepe bei einer Infoveranstaltung der BI „Lüchows grüne Lunge bleibt“ im Gildehaus. Er bezog sich damit auf die Pläne eines Lüchower Unternehmers, der auf einem Grundstück in den Lüchower Kabelgärten Gebäude für ambulantes Wohnen für Senioren mit Behinderungen und eine Inobhutnahme für Kinder und Jugendliche bauen will. Eine erste Gelegenheit zum Dialog gab es bei einer Infoveranstaltung, zu der die BI „Lüchows grüne Lunge bleibt“ kürzlich ins Lüchower Gildehaus eingeladen hatte. Denn zu den rund 80 Zuhörenden gehörten auch einige Mitglieder des Lüchower Rates und Bürgermeister Torsten Petersen (UWG).
Der störte sich an einer Bemerkung von Ernst Stelte, die Stadt habe der BI weder das Rathaus noch das Allerlüd zur Verfügung gestellt. Petersen erinnerte daran, dass das Rathaus der Samtgemeinde gehört. Das städtische Allerlüd werde „grundsätzlich nicht für solche Veranstaltungen freigegeben“, sagte er.
Die BI betonte, sie seien „keine Bauverhinderer“. Doch die Kabelgärten seien aus mehreren Gründen ungeeignet: Als Überschwemmungsgebiet drohe bei Starkregen ein halber Meter Wasser in der Innenstadt, erläuterte Landschaftsplaner Jörg Knaak. Die Kabelgärten seien in alten Karten immer als Überschwemmungsgebiet ausgewiesen gewesen – Lüchow stehe im Landschaftsrahmenplan als hochwassergefährdet. Zudem dienten die Flächen als „grüne Lunge“ für frische Luft, als Naherholungsgebiet und als streng geschütztes Flora-Fauna-Habitat. Auch die historische Nutzung durch Lüchower Ackerbürger spreche für ihren Erhalt. Schoepe verwies auf mögliche Alternativen wie das seit Jahren leer stehende Möbelhaus Schulz oder andere innerstädtische Flächen. Viele Zuhörerinnen und Zuhörer äußerten sich ebenfalls kritisch gegenüber der Bebauung. Ein von Hans Naumann in den 1980er-Jahren gedrehter Film über Lüchow zeigte eine artenreiche Blumenwiese, die möglicherweise auf dem heute bedrohten Gelände entstand.