Bei „Ree“ wird gewendet

Ortwin und Barbara Heicappell sind Hobbysegler

bm Gartow. Still und scheinbar ruhig liegt er da: der Gartower See. Ob man denn bei so wenig Wind segeln könne? „Kein Problem, auf dem See ist genug Wind, immerhin Windstärke drei“, erklärt Ortwin Heicappell und klettert behände vom Steg auf die „Freda“, sein sechs Meter langes Segelboot. Zusammen mit Ehefrau Barbara bereitet er das Boot auf den etwa einstündigen Segeltörn vor. „Das ist eine schöne

Runde, die wir öfter zwischendurch machen. Bis zum Naturparkschild, das lesen wir uns dann gegenseitig vor, und dann geht es wieder zurück“, erklärt der 68-Jährige lachend. Beide sind leidenschaftliche und versierte Segelsportler.

Fahren gerne an die Ostsee

„Angefangen haben wir schon 1985, damals in Kiel. Barbara wollte zuerst lieber surfen, aber mit Brille ist das so eine Sache. Die muss man vom Salzwasser ja immer putzen“, klärt Heicappell auf. „Wir haben uns dann beide für den Segelsport entschieden, haben die entsprechenden Scheine gemacht, und seitdem sind wir im Sommer auch nur schwer vom Boot wegzubekommen“, erläutert Barbara Heicappell. Als sie dann 1992 nach Dannenberg gezogen sind, hätten sie sich sehr gefreut, dass es mit dem Gartower See eine schöne Möglichkeit gegeben habe, ihr Hobby weiter zu betreiben. „Hier ist nicht so viel Betrieb auf dem See. Auf anderen Seen ist es deutlich belebter. Das macht dann auch weniger Spaß, weil man viel mehr aufpassen muss“, informiert die gebürtige Schleswig-Holsteinerin. Aber das Ehepaar nutze nicht nur den See für sein Hobby. „Wir packen das Boot auf den Trailer und fahren gerne an die Ostsee, um dort zu segeln. Das ist natürlich anspruchsvoller. Denn dort gibt es Wellen und in der Regel mehr Wind“, findet die Dannenbergerin.

Regelmäßiges Üben ist wichtig

Mittlerweile seien beide in Rente und hätten viel mehr Zeit, die sie auf dem Boot verbringen könnten. „Das nutzen wir auch voll aus. Während unserer Arbeitszeit, die wir beide im Krankenhaus verbracht haben, war es ein toller Ausgleich. Jetzt ist es umso schöner, weil man viel in Bewegung und an der frischen Luft ist“, betont Barbara Heicappell. Denn während des Segelns ist immer viel zu tun. Wenn Barbara Heicappell an der Pinne die Wende einleitet, ruft sie „Ree“ und geht schnell auf die andere Seite. Ehemann Ortwin muss dann zügig das Vorsegel auf der anderen Seite dichtholen. „Das muss alles zügig gehen, und man muss sich konzentrieren.“ Zwischendurch ist auch Zeit zum Plauschen und für Erklärungen.

Regelmäßiges Üben sei wichtig, „wie bei allen Sportarten, damit man fit bleibt“. Mit ihrem Mann alleine würden sie auch bei stärkere Wind segeln gehen, um an ihre Grenzen zu kommen. „Wir wollen ja auch weiterhin auf dem Meer segeln können. Außerdem trägt man auch immer eine gewisse Verantwortung, wenn man Freunde mit auf dem Boot hat“, betont der einstige Krankenpfleger. Ab und an würden die beiden auch auf dem Boot übernachten. Dann käme ein kleines Zeltdach über das Boot und eine Isomatte auf den Boden. Denn neben dem Sport sei das gesellige Beisammensein mit Freunden ein zusätz­liches Bonbon.

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