Ina Baumbach mit ihrem Hund Floyd und Woltersdorfs Bürgermeister Tobias Gauster mit den offiziellen Wappen von Woltersdorf.

Besondere Fundgrube

bm Woltersdorf. Was geschah 1726 wirklich beim Einbruch in die Feldkirche? Welcher Ritteradel ernährte sich 1626 von den Abgaben aus Woltersdorf? Welches Woltersdorfer Wahrzeichen verschwand plötzlich 1923? Was verbindet Woltersdorf mit der Columbia-Universität in New York? Welche Brautsteinstory wurde eigentlich in Woltersdorf favorisiert? Antworten auf diese Fragen sind auf der Homepage www.brautstein.de des Ortes Woltersdorf zu finden. Dort gibt es noch viele weitere Informationen über das 660-Seelen-Dorf.

Ins Leben gerufen hat die Seite, auf der eine Chronik des Ortes, historische Bilder und Geschichten zu finden sind, vor über zehn Jahren Joachim Kracht, wie Bürgermeister Tobias Gauster erzählt. „Kracht lebt inzwischen in Hamburg, er hat aber mehr als 50 Jahre in Woltersdorf verbracht, er ist im Krieg als Flüchtlingskind hierher gekommen. Seine Mutter war vor den Russen aus Mecklenburg geflohen, Jo wurde auf der Flucht auf dem Hitzackeraner Weinberg geboren und ist dann zufällig bei einem Bauern in Woltersdorf gelandet“, informiert Gauster weiter.

Die Idee zu dieser Seite habe Kracht schon vor etwa 20 Jahren gehabt. „Ursprünglich sollte die Seite www.woltersdorf.de als Domainnamen erhalten, aber der war schon vergeben. Und weil die Sage vom Brautstein in Woltersdorf, welcher zum Grab der treulosen Braut wurde, zum Allgemeinwissen zählt und der Brautstein im Wappen des Ortes zu sehen ist, entschied er sich 2006 für diese Variante“, weiß Gauster.

Bis heute sei die Seite für Interessierte, die sich Fotos aus längst vergangenen Zeiten ansehen oder eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen möchten, eine echte Fundgrube. Das viele Material – Bilder, Karten, Urkunden – habe Kracht seinerzeit vor allem von der verstorbenen Marianne Gehrke, geborene Schulz, bekommen, mit der er zur Schule gegangen war. „Marianne hatte seinerzeit für jedes Haus eine Akte angelegt“, ergänzt Gauster. Heute wird die Seite im Wesentlichen von Ina Baumbach betreut, ebenfalls eine Zugezogene. „Ich wollte mich gerne ins Dorf einbringen. Außerdem habe ich mich sehr für die Geschichte der einstigen Schule interessiert“, berichtet Baumbach über ihren jetzigen Wohnort. Joachim Kracht als eine Art Vorbild zu haben, finde sie sehr gut, denn „er hat alles auf eine persönliche und humorvolle Art beschrieben. Man merkt beim Lesen, wie zugetan er dem Dorf war“, findet die Chronistin, die selbst auch beruflich Websites gestaltet.

Bis zu 140 Zugriffe habe die Seite am Tag. Im Laufe der Jahre seien Chroniken aus Thurau und Oerenburg hinzugekommen. „Im Grunde hört es nie auf, denn es geht ja immer weiter“, freut sich Gauster.

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