Schau zu künstlerischem Schaffen aus Lenzen
kek Lenzen/Elbe. So viele Besucher hatte man in Lenzen schon lange nicht mehr gezählt: Jüngst gab der Lenzener Kirchenchor in der Lenzener Galerie SEETOR.Art etwas zum Besten, was man nur dort hören kann: eigens getextete und aus dem Leben gegriffene Luther-Tischreden, zynisch, spöttisch und dennoch charmant vorgetragen. Damit wurde dort eine Ausstellung eröffnet, die sicher weitere Einheimische anziehen wird. Der Grund: Es sind Lenzener, die dort ausstellen – aber nicht ausschließlich. Dazu kommen auch Künstler und Kunstbeflissene aus der Umgebung des Städtchens, die ihre Kreationen zeigen – etwa aus Mellen, aus der Lenzer Wische, aus Lütkenwisch und aus Schnackenburg.
Einer, der ein wirklicher Könner ist, ist Bernd Streiter aus Mödlich: Eine frisch aus ihrem Koben gekrochene Wutz ist da zu sehen und gleich nebenan ein bunt geschmückter Eselskopf – gestaltet aus Pastellkreide. Letzterer belehrt den Zuschauer mit „Quod sis, esse velis“, was salopp übersetzt heißt: „Du bist, was du bist, nichts anderes“.
Dr. Eckhart Peters aus Besandten war mit seiner Frau Manuela Jonetat gekommen. Mitgebracht hatten beide prächtige und an Kirchenbänke erinnernde Sitzgelegenheiten sowie ein bezauberndes Hundebildnis. Derer gab es noch mehr, aber auch eine kleine Hundeplastik eines vor über 40 Jahren geborenen Vierbeiners, dazu robuste Fische und an Südsee-Geister erinnernde Holzplastiken. Und von Familie Hagen-Warning aus Mödlich ließen sich amüsante Fotocollagen bewundern. Aber Foto ist nicht gleich Foto, und die Bilder von Ingrid van Bergen wie die Fotos von Annett Schulz fanden ebenso ihre Bewunderer: „Jeden Morgen ist die Natur anders, und das versuche ich einzufangen“, meinte die Keramik-Künstlerin, die dazu ein fast mystisches Burg-Storchenporträt zeigte. Das wiederum wurde von Monika Hofmann aus Schnackenburg bewundert, die doch selbst Bewundernswertes ausgestellt hatte: friedliche Naturlandschaften. Auch die Ölgemälde von Elfi Fitz zeigen Beruhigendes aus einer heilen Welt. Die gab es auch bei der Lenzen-Ansicht von Ursula Karsch: eine Sicht aus der guten alten Zeit auf einen Hinterhof. Und wer an heilende Magie glaubt, darf durch einen belebenden Voodoo-Vorhang gehen, gestaltet von der Galeristin Karin Albers selbst. Der älteste Besucher – und auch dieser war begeistert – war der 92-jährige Fritz Georg Düwerth aus Lenzen, der sich besonders interessiert die hölzerne Feldbahn von Christian Etzel anschaute: „Ich bin ja in den 1940er-Jahren vier Jahre hindurch mit der Lüneburger Bahn gefahren.“
Und dann gab es noch etwas zum Ausprobieren, Drehen und Hindurchschauen: Sechs verschiedene handgefertigte Kaleidoskope hatte Helmut Wenzel aus seiner Werkstatt mitgebracht.
Zu sehen ist diese Ausstellung noch bis zum 19. Juni, wo es ab 15 Uhr einen Ausklang geben wird. Geöffnet ist die Galerie jeweils mittwochs bis sonnabends von 11 bis 13 sowie 14 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung. Infos gibt es unter (03 87 92) 91 38 21 oder unter kontakt@seetor.art.