Elbe-Jeetzel-Klinik: Neues Angebot in der Kardiologie
dam Dannenberg. Im vorigen Jahr hat das Team der Elbe-Jeetzel-Klinik (EJK) etwas mehr als 5 000 Patienten und Patientinnen versorgt. Damit habe man ungefähr das Niveau von 2019 erreicht und verzeichne einen im Bundesvergleich überproportionalen Anstieg, berichtete Krankenhausdirektor Hans-Werner Kuska. Das 100-Betten-Haus mit 280 Mitarbeitenden in Gesundheit und Verwaltung hatte 2023 eine durchschnittliche Belegung von 85 Prozent. In der Realität sieht der Krankenhausalltag über den Jahresverlauf natürlich von ruhig bis komplett ausgebucht aus. Dazu können Personalengpässe kommen, etwa durch Krankheit. In fordernden Situationen zeigten die Mitarbeitenden ein „hohes Engagement“.
Im Gespräch mit Kuska und seiner Stellvertreterin Nina Neelsen, die seit September an der EJK tätig ist, wird deutlich, welche Stellschrauben das Führungsduo als maßgeblich für Leistung und Engagement des Teams ansieht: Arbeitsbedingungen verbessern, Ausbildung verbessern, ausländische Fachkräfte gewinnen.
Man versuche, die Arbeitsbelastung durch weiteres Personal zu verringern – eine Herausforderung, nicht nur für eine Klinik im ländlichen Raum. Die EJK hat freiwillig ein Programm aufgelegt: „Keine Nacht allein“. Normalerweise dürfe eine Kraft auf der Normalstation nachts 20 Personen versorgen, die EJK möchte zwei Kräfte zur Regel machen. Dabei bestehe Luft nach oben, wie der Direktor zugesteht: „Es klappt noch nicht jede Nacht.“
Ziel der Krankenhausleitung sei es, die EJK „nachhaltig gut aufzustellen“. Dazu zählte 2023 auch eine sechsstellige Investition in Technik sowie Mitarbeiterschulungen in der Kardiologie. Dort verfügt das Krankenhaus nun über die Möglichkeit, spezielle Katheteruntersuchungen vorzunehmen und Herzrhythmusstörungen direkt zu behandeln. Die elektrophysiologische Untersuchung, kurz EPU, sei ein Angebot, das man in einem Haus von der Größe wie Dannenberg nicht erwarten dürfe, betont Hans-Werner Kuska. Ein Viererteam um Dr. Ulrich Backenköhler steht im Katheter-Labor der Elbe-Jeetzel-Klinik in Dannenberg bereit, um unter anderem Patienten mit schnellen beziehungsweise langsamen Herzrhythmusstörungen zu versorgen. Bei der EPU werden über die Beinader mittels einer bleistiftminendünnen Röhre vier Drähte (Katheter) zum Herz geführt.