Nico Hentschel aus Lanze sammelt Oldtimer
bm Lanze. „Wenn man älter wird, ändert man seine Bedürfnisse und wird vernünftiger“, erzählt Nico Hentschel mit einem Schmunzeln. Der erst 33-Jährige sammelt alte Autos und alte Motorräder – und das mit einer großen Leidenschaft und seit jungen Jahren. „Es fing schon in der Schulzeit an. Da bin ich mit einer alten Simson zur Schule gefahren. Damit begann meine Sammelleidenschaft.“ Gebastelt und geschraubt hat der gebürtige Kuhfelder schon von Anfang an immer gerne. In seiner „Sturm- und Drangzeit“ tunte er die Autos und die Motorräder, legte Autos tiefer und baute spezielle Felgen an. Heute liebt er seine beiden alten Opel und insbesondere seine MZ RT 125, ein Modell aus der Nachkriegszeit, die er hauptsächlich „wegen des besonderen Klangs aus dem Auspuff“ gekauft habe. Die Opel sind beide aus dem Jahr 1954, ein Opel Kapitän sowie ein Opel Rekord Olympia. Mit beiden Autos machen er und Freundin Sarah gerne kleine Spritztouren. „Aber man muss öfter reparieren und schrauben.“ Nico ist glücklicherweise vom Fach, als KFZ-Mechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeuge, kennt er sich gut aus.
Das Pärchen hat sich außerdem im vergangenen Jahr einen großen Resthof in Lanze gekauft. „Wir wollten viel Platz haben. Sarah für ihre Pferde und ich für meine Autos.“ Den braucht Hentschel auch. Denn neben den beiden Opel-Modellen und dem Motorrad beherbergt er noch drei Schwalben und eine Simson. Eine eigene Hebebühne hat er auch. „Wenn man bei diesen alten Autos nichts selbst reparieren kann, dann wird man sehr schnell arm.“ Bei dem Opel Kapitän gebe es derzeit gerade Probleme mit dem Motor. Aber Hentschel ist zuversichtlich, ganz besonders, weil er vor Kurzem bei Ebay ein Original Werkstatt-Handbuch ersteigert hat. „Das ist wie ein Sechser im Lotto.“ Dort stehe alles erklärt, man könne viel nachlesen, insbesondere technische Daten. „Es ist unglaublich, dass man an so etwas herankommt. Denn viel Wissen ist verloren gegangen.“ Aber Ersatzteile zu bekommen, sei trotzdem schwierig, „besonders, wenn es Originalteile sein sollen“. Und beide Modelle wurden nur über einen Zeitraum von einem Jahr und ein paar Monaten gebaut. „Das erschwert es zusätzlich, und Opel gibt keine Patente frei.“
Für den Neu-Lanzer müssen die Autos nicht perfekt und direkt wie aus der Produktionshalle aussehen. „Ich mag die Patina. Gebrauchsspuren gehören dazu. Die Autos wurden ja auch genutzt. Es sind Erinnerungen aus alten Zeiten.“
Der schwarze Opel Kapitän war seinerzeit ein echtes Luxusgefährt mit Radio und einem seltenen Faltdach. „Sogar einen Zigarettenanzünder gab es damals schon.“
Zu erkennen sind die Autos von Nico an dem Kuhaufkleber auf der Heckscheibe. „Das war das Logo unseres Opelclubs aus Kuhfelde.“ Damals hatte er Auto-Treffen organisiert. Er und Sarah möchten das wieder machen. „Angedacht haben wir das Hermann-Stolte-Stadion in Dannenberg. Aber man muss sehen, wie sich alles entwickelt“, erzählt Sarah Fandrich. Gefilmt wurde der Opel Rekord auch schon: „Für den Wimmelbildfilm, der für die Rundlingsdörfer produziert wurde.“