Simone Fröhlich gibt Tipps für mentales Training
bm Dannenberg. Die Reiterin hat Angst, auf ihr eigenes Pferd zu steigen. Vor vielen Jahren war sie eine erfolgreiche Turnierreiterin. „Aber einige schlechte Erfahrungen und Unfälle haben sie ängstlich gemacht“, erläutert Simone Fröhlich, selbst Reiterin. Fröhlich trainiert diese Reiterin und möchte ihr helfen, die Angst zu verlieren. „Ich habe ihr eine rosafarbene Brille aufgesetzt. Es funktioniert wie ein mind-setting. Die Farbe rosa löst positive Gefühle aus. Das Angstgefühl tritt dabei in den Hintergrund. Bei dieser Reiterin hat es sehr gut funktioniert.“
Die Dannenbergerin hat Fort- und Weiterbildungen im Bereich Mental- und Neuroathletik absolviert. Sie weiß, dass sich diese Techniken zuerst „komisch“ anhören, wie sie sagt. „Man muss es einfach ausprobieren. Denn mentales Training im Reitsport ist sinnvoll, effektiv, unterstützend. Es ist begleitend, lösungsorientiert und zielführend.“
Simone Fröhlich hat dafür eine Trainerausbildung gemacht. „Bei Mark Nölke, der eigentlich Skispringer war. Durch einen Unfall kam er sowohl körperlich als auch mental nur schwer wieder auf die Beine. Sowohl das mentale Training als auch die Neuroathletik haben ihm geholfen, wieder zurück in den Sport zu finden.“
Denn Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit seien Resultate am Ende einer Reihe neuronaler Prozesse, die im Hintergrund ablaufen und vom Gehirn gesteuert und koordiniert werden. „Man macht in der Neuroathletik Übungen, die dem Gehirn sozusagen als sicher erscheinen und verbessert damit die Bewegungsqualität. Das habe ich beispielsweise auch bei der ängstlichen Reiterin gemacht. Heute reitet sie das Pferd wieder selbstständig und angstfrei.“
Die Ausbildung habe ihr auch selbst weitergeholfen. „Ich bin auch immer viel geritten, auch auf Turnieren. Mit zunehmendem Alter wird man ängstlicher und vorsichtiger. Außerdem gebe ich sehr gerne Reitunterricht. Es ist ein toller Ausgleich zu meinem Beruf.“
Neben den Farbbrillen benutzt sie Sticks oder Schnüre, um Augen- und Gleichgewichtsübungen zu machen. „Eine besondere Möglichkeit das Gehirn zu stimulieren, ist die Lochbrille: Diese Brille ermöglicht scharfes Sehen in der Ferne. Das wiederum begünstigt eine gerade Kopfhaltung und generell eine stärkere Aufrichtung des Reiters.“
Welche Übung sie wann einsetzt, hänge von den individuellen Zielen und Wünschen der Teilnehmenden ab. Teil des Unterrichts sei auch ein etwa 20-minütiges Aufwärmprogramm. Denn ein Kaltstart sei im Sport generell nicht zu empfehlen. Je nach Problemlage arbeitet Fröhlich mit Atemtechniken, Lochbrille, Brillen mit Blau- oder Gelbfilter, einer virtual reality (VR)-Brille sowie Augen- und Handübungen. Diese Hilfsmittel und Techniken würden auf das Gehirn wirken und Reize auslösen, die es gilt zu kontrollieren und zu kanalisieren.
Diese Kurse sollen zum festen Bestandteil des Lehrgangsprogramms des RFV Dannenberg werden. Weitere Infos auch direkt bei Simone Fröhlich über ihr Instagram-Profil: @diemantaltrainerin.