Eine besondere Reliquie

Im Stones-Museum: Saxofone von Bobby Keys

bv Lüchow. „Ein besondere Reliquie der Musikgeschichte“ nennt Ulli Schröder im Lüchower Stones-Fan-Museum das golden schimmernde Tenorsaxofon, das er aus einem schwarzen Koffer nimmt. Sein Sohn Tim hat ein zweites Saxofon auf den Knien. Mit gewisser Ehrfurcht halten sie die Instrumente in Händen – sie haben Bobby Keys gehört, dem Saxofonisten der Rolling Stones.

Der Sohn des langjährigen Stones-Musikers, Jesse Keys, hat die Saxofone nach Lüchow gespendet, gegen einen symbolischen Betrag. „Er hätte sie für viel Geld auf dem Sammlermarkt versilbern können, aber er hat sich für unser Fan-Museum entschieden“, berichtet Schröder stolz. Es sei dem Keys-Sohn wichtig gewesen, dass die Instrumente künftig einem großen Personenkreis – Stones-Fans – zugänglich bleiben. „Sie sollten nicht in einem privaten Archiv verschwinden.“

Bobby Keys hat mehrere Jahrzehnte bei den Stones gespielt, auf Platten, auf Konzerten, auf Sessions, er galt als stilprägend. „Es gab Höhen und Tiefen“, weiß Schröder, so durfte er nach einem verpassten Auftritt mehrere Jahre lang nicht mehr mitspielen. Keith Richards holte ihn später zurück in die Band.

Im Dezember 2014 verstarb Keys, im Alter von 70 Jahren. „Er hatte am selben Tag Geburtstag wie Keith Richards, sie waren eng befreundet und haben gerne zusammen gefeiert“, weiß Schröder.

„The Rolling Stones sind niedergeschmettert vom Verlust ihres sehr nahen Freundes und legendären Saxophonisten Bobby Keys“, hieß es damals in einer Erklärung der britischen Band im Musik­magazin „Rolling Stone“.

Keys hatte erheblichen Anteil am Sound der Band in den Jahren, in denen epochenprägende Alben wie „Sticky Fingers“, „Exile on Main St.“ und „Goats Head Soup“ entstanden. Der Musiker verewigte sich nicht nur mit Stones-Klassikern wie „Brown Sugar“ und „Live With Me“, sondern auch mit Aufnahmen von Pop- und Rockstars wie John Lennon, Joe Cocker, Barbra Streisand, B. B. King, Carly Simon und Lynyrd Skynyrd.

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