Kreisfeuerwehrbereitschaft übte im Landkreis Harburg
hbi Hanstedt. Anfang Oktober machte sich die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 des Landkreises Lüchow-Dannenberg auf den Weg zur Großübung nach Hanstedt in den Landkreis Harburg. Über 120 Feuerwehrleute waren mit mehr als 20 Fahrzeugen unterwegs.
Die Landkreise in Niedersachsen sind gesetzlich verpflichtet, sogenannte Kreisfeuerwehrbereitschaften vorzuhalten. Diese Einheiten werden aus dem Personal und den Fahrzeugen respektive der Ausrüstung der Samtgemeinden gebildet und dienen ausschließlich der überörtlichen Hilfe. Eine Kreisfeuerwehrbereitschaft kommt also nicht „zu Hause“ in den Einsatz, sondern immer außerhalb des eigenen Landkreises. Hinzu kommt, dass die einzelnen Züge der Kreisbereitschaften immer aus mehreren Ortsfeuerwehren gebildet werden, um im Falle eines überörtlichen Einsatzes auch die Sicherheit in der eigenen Gemeinde weiterhin gewährleisten zu können. Es kommen also Feuerwehrleute zusammen, die sich nicht jede Woche zum gemeinsamen Übungsdienst treffen. Es ist daher besonders wichtig, die Zusammenarbeit der einzelnen Kräfte immer wieder zu üben, damit im Falle eines Falles jeder Handgriff sitzt.
Im Einsatzfall kommen dann noch andere Faktoren hinzu: Man arbeitet in einem fremden, unbekannten Gebiet unter einer ebenso fremden Gesamteinsatzleitung – das sind Faktoren, die man in Lüchow-Dannenberg nicht üben kann. „Genau deshalb ist es wichtig, dass wir rausfahren, in anderen Landkreisen üben, die wir nicht kennen. Es ist exakt das, was uns im realen Einsatz begegnet“, betont Kreisbereitschaftsführer Michael Schulze die Notwendigkeit dieser Übungen.
Dabei wusste auch die Führungsriege nicht, was auf sie zukommt. Die Übung wurde komplett von der Harburger Kreisfeuerwehrbereitschaft ausgearbeitet. Die Lage hatte es durchaus in sich: Bei hochsommerlichen Temperaturen und frischem Wind war im Waldgebiet südlich der Heidefläche „Töps“ ein Brand ausgebrochen. Die Feuerwehren der Samtgemeinde Hanstedt und Fachzüge der Harburger Kreisbereitschaft waren bereits seit Längerem im Einsatz. Um eine Ausbreitung des Feuers auf die Heidefläche zu verhindern, sollten die nachgeforderten Kräfte aus Lüchow-Dannenberg eine 500 Meter lange Riegelstellung am nördlichen Waldrand errichten. Von zwei Teichen und einer Wasserentnahmestelle aus der Rohwasserleitung der Hamburger Wasserwerke wurde dazu bergauf eine mehrere Kilometer lange Schlauchleitung aufgebaut. Zudem brachten Tanklöschfahrzeuge des dritten Zuges Wasser im Pendelverkehr zur Einsatzstelle. Dazu wurde eine Wasserentnahmestelle aus einem Unterflurhydranten im Ortskern aufgebaut.
Insgesamt setzten die Kameradinnen und Kameraden 17 Verteiler, um mit fast 20 Strahlrohren den fiktiven Waldbrand zu bekämpfen und die angrenzende Heidefläche zu schützen. Der fließende Straßenverkehr, Fußgänger und Reiter im Einsatzgebiet stellten die Einsatzkräfte dabei vor zusätzliche, aber nicht unrealistische Aufgaben. Erschwert wurde die Übung durch starken Regen. „Alle Aufgaben wurden trotz des schlechten Wetters gewissenhaft und zielstrebig erfüllt“, stellte Harburgs Kreisbereitschaftsführer Stephan Schick zufrieden fest.
In der folgenden Mittagspause bereitete der Verpflegungszug aus Lüchow-Dannenberg ein deftiges Mittagessen. Danach hieß es wieder: „Aufsitzen!“ Bei Schweißarbeiten sei ein Feuer in einer Halle im Hanstedter Gewerbegebiet ausgebrochen. Fünf Personen könnten die Halle nicht mehr verlassen und seien vermisst. Aufgrund der starken Trockenheit drohe ein Übergreifen des Feuers auf den direkt an das Gewerbegebiet angrenzenden Wald. Derzeit seien örtliche Kräfte vor Ort im Einsatz, die aber aufgrund massiver Erschöpfung abgelöst werden müssten. Auch diese Übungslage wurde erfolgreich gemeistert. Während ein Teil der Kräfte sich um die Menschenrettung und die Brandbekämpfung kümmerte, wurde eine doppelte 500 Meter lange Schlauchleitung zur Löschwasserversorgung aufgebaut.
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