Erinnerungsort der deutschen Teilung

Lesung mit Dr. Claudia Fröhlich zur Dömitzer Eisenbahnbrücke

rs Dömitz. Die Dömitzer Eisenbahnbrücke feiert in diesem Jahr ihren 150-jährigen Geburtstag. Während dieser Zeit erlebte das Baumwerk eine sehr wechselvolle Geschichte: In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges zerstörten alliierte Flieger die Brücke, die seit 1873 die Prignitz mit dem Hannoverschen Wendland verband. Ihre Ruine am Ost- und Westufer wurden Symbol der deutschen Teilung und Erinnerungsort im Kalten Krieg. Derzeit wird die Historie der Brücke forgeschrieben: So findet am Freitag, dem 25. August, dort die Feier zur Einweihung des ersten Bauabschnitts der Inwertsetzung des Industriedenkmals statt. Damit geht die Eröffnung des Skywalks einher. Ab 14 Uhr soll der Aussichtsweg auf der Brücke zugänglich sein.

Tags darauf, am 26. August, hält Dr. Claudia Fröhlich auf der Bastion Held der Festung Dömitz zudem einen Vortrag zur Brückengeschichte. Die Autorin liest ab 15 Uhr aus dem Buch „Die Dömitzer Brücken. Symbol und Erinnerungsort der deutschen Teilung im Elberaum“. Die Politikwissenschaftlerin und Kuratorin gab das Buch im Rahmen ihrer Tätigkeit in der Forschungsgruppe Innerdeutsche Grenze am Historischen Institut der Universität Hannover mit heraus. Fröhlich collagiert in ihrer Lesung Erinnerungen von Menschen, für die die zerstörte Eisenbahnbrücke zur Metapher für abgebrochene Verbindungen, die Teilung Deutschlands und zum politischen Sehnsuchtsort wurde. Während DDR-Bürgern der Blick nach Westen verbaut wurde, avancierten die Brückentore in der Bundesrepublik zu einer Ikone in Film und Literatur. Die Erinnerungen zeigen auch, dass die zerstörte Brücke eine regionale Identität stiftete.

Im Anschluss geht die Autorin mit den Gästen ins Gespräch. Zudem signiert sie Bücher. Bei schlechtem Wetter findet die Lesung im Dömitzer Rathaus statt. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Stadt Dömitz und dem örtlichen Kulturverein Initiative LuK e.V. organisiert, mit Unterstützung vom Land Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des Sofortprogramms „RE-Start lebendige Innenstädte M-V“.

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