FTZ Turm wird gesprengt A+S Betondemontage
Dannenberg Turmsprengung Sprengung

Es rummste am Morgen

rg Dannenberg. „Drei, zwei, eins – Zündung“, schnarrt es aus dem Lautsprecher des Funkgerätes. Mucksmäuschenstill ist es – bis auf das frühlingshafte Gezwitscher der Vögel – am Sonntagmorgen an der B191 zwischen der Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) und dem Autohaus Belling und Schmidt. Bis es knallt. Erst einmal, dann unmittelbar danach noch ein weiteres Mal. Dann ist es eine Sekunde lang wieder still, und dann rummst es, der Boden wackelt, in der näheren Umgebung springen einige Alarmanlagen und Notaggregate an. Und eine gewaltige Staubwolke breitet sich dort aus, wo sich vor wenigen Sekunden noch der hohe Turm der FTZ in den blauen Himmel erhob. Jetzt liegt sein Stahlbetonskelett genau dort, wo es hinfallen sollte, zwischen zwei Wällen aus Abbruchmaterial. Zentimetergenau haben der Sprengmeister und sein Team gearbeitet, wie sich zeigt, als der Staub sich gelegt hat. „Wunderbar“, lächelt einer der Mitarbeiter der Firma A+S Betondemontage aus Lehrte bei Hannover. „Aber wir machen das ja auch nicht zum ersten Mal.“ Schon in wenigen Tagen wird das Unternehmen in Lüchow aktiv, wo ein hoher Ziegelschornstein gesprengt werden soll.

Die Polizei hatte für die Sprengung in Dannenberg das Areal rund um den Turm abgesperrt, auch die Bundesstraße 191 – was allerdings zu keinerlei ernsthaften Problemen führte, da zum einen das Verkehrsaufkommen um die frühe Uhrzeit am Sonntagmorgen überschaubar war, zum anderen die Bundesstraße derzeit wegen Bauarbeiten in Richtung Ludwigslust voll gesperrt ist. Unter anderem deswegen hatte man die Sprengung auf genau diesen Termin gelegt. Und die Uhrzeit so gewählt, dass sich die Zahl der Schaulustigen in Grenzen halten würde. Ein Konzept, das aufging: Zwar hatten sich etliche Menschen im Develang und an der B191 eingefunden, um sich das Schauspiel anzusehen, aberdie Menge blieb überschaubar und stellte die Sicherheitskräfte der Polizei und des Abbruchunternehmens vor keinerlei ernsthafte Herausforderungen.

Der Turm weicht dem dritten Abschnitt des FTZ-Neubaus. Der unter anderem die neue Fahrzeughalle der Lüchow-Dannenberger Kreisfeuerwehr sowie eine Kfz-Werkstatt beherbergen soll. Die alte FTZinklusive des Turms, der als Schlauchturm und zu Ausbildungszwecken diente, war in den 1970er-Jahren errichtet worden. Aufgrund von erheblichen Baumängeln, die bereits vor etlichen Jahren festgestellt worden waren, hatte man sich zum Abriss und Neubau entschlossen. Die Gesamtkosten wurden bei Baubeginn mit 14 Millionen Euro beziffert, die Kosten trägt als Bauherr der Landkreis – der allerdings mit erheblichen Summen an Fördergeldern vom Land Niedersachsen bei der Baumaßnahme unterstützt wird. Endgültig fertiggestellt werden soll die neue FTZ im kommenden Jahr.

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