„Weihnachten im Schuhkarton“: Koordinatorin Irene Burmeister hört auf
bv Lüchow. Es ist ihr Team, auf welches Irene Burmeister als erstes hinweist, wenn man sie fragt, wie sie das geschafft hat: Viele tausende Päckchen zu packen, Hunderte davon Jahr für Jahr, voller Enthusiasmus, mit selbstgestrickten Mützen und Schals, mit Buntstiften, Kuscheltieren, mit Spielzeug und Süßigkeiten. Für Menschen, die sie höchstwahrscheinlich nie persönlich kennenlernen wird. Es ist Nächstenliebe, es ist Völkerverständigung, es ist die Freude, jemand anderem eine Freude zu bereiten.
Auch die Neugierede darauf, wen das liebevoll gepackte und gestaltete Paket wohl erreichen wird. Ist es ein Junge in einem Gebirge in Bulgarien; ist es ein Mädchen im Kosovo, dessen Familie höchstwahrscheinlich so arm ist, dass es noch nie ein Geschenk erhalten hat. Ja, auch Irene Burmeister weiß, dass es Gegenwind gab. Das ihr und ihrem Team vorgeworfen wurde, vor allem zu Beginn der Aktion, dass es um Indoktrination, um Missionierung gehe. „Gerade zu Beginn dieser Aktion wurde uns der Vorwurf gemacht, von einem Sozialdemokraten aus dem Ostkreis. „Irgendwann habe ich ihn direkt gefragt: Warum gönnen Sie den Kindern das nicht? Und habe ihn eingeladen, einmal persönlich mitzufahren. Das hat er zwar nicht gemacht, aber danach war auch Ruhe“, schmunzelt Irene Burmeister. Die Lüchowerin, die ihr Leben lang gearbeitet hat, die inzwischen 78 Jahre alt ist und sich wegen zweier Stürze in ihrem Haus in Lüchow als Koordinatorin der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ verabschiedet. Sie tut dies mit einem weinenden Auge. „Es hat mir immer Spaß gemacht, unser Team zu koordinieren, die vielen hilfsbereiten Frauen und auch Männer aus Lüchow und Umgebung, die selbstlos Jahr für Jahr gestrickt haben wie die Weltmeister.“
Wie ging es los? „Es war Rosie Sonderhoff, die die Aktion bei uns bekannt machte“, erinnert sich Irene Burmeister.