Landrätin Dagmar Schulz (von links) zeichnete Dr. Rolf Meyer und Elke Meyer-Hoos für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Regionalgeschichte mit dem Bundesverdienstkreuz aus.

„Es war immer eine Gemeinschaftsarbeit“

cf Dannenberg. Ein Satz ist am vergangenen Sonnabendvormittag im Dannenberger Ostbahnhof immer wieder gefallen: „Ihr habt es verdient.“ Es, das ist das Bundesverdienstkreuz – genauer: das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Denn genau diese Auszeichnung haben Elke Meyer-Hoos und Dr. Rolf Meyer entgegengenommen. Sie wurden vor allem für ihr Engagement für das Museum Wustrow geehrt, aber auch für ihr weiteres lokalgeschichtliches Wirken. Landrätin Dagmar Schulz (parteilos), die das Bundesverdienstkreuz im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlieh, äußerte den Satz „aus tiefstem Herzen“. Das Wustrower Museum „ist euer Haus“, sagte sie zu den Geehrten. Das Ehepaar habe es mit Leben gefüllt – und ohne das Engagement des Duos würde es heute so nicht mehr bestehen. Schulz erinnerte an die vielen Förderanträge, die Meyer-Hoos gestellt habe, um das Gebäude zu erhalten. Sie hob die vielen Ausstellungen hervor, dass das Museum mit Institutionen und Universitäten kooperiert hatte und ein Ort der Forschung sei. Auch gab sie einen Einblick in die Bandbreite der Themen: das Wendland in der NS-Zeit, die DDR-Geschichte, Wustrows wirtschaftliche Entwicklung mit Kali und Leinen, die Historie der Eisenbahn in Lüchow-Dannenberg. 1977 hatte das Ehepaar den Museumsverein Wustrow gegründet, der vier Jahre später das Gebäude kaufte, in dem sich das Museum bis heute befindet. Die 82-jährige Elke Meyer-Hoos war von 1977 bis 2022 im Vereinsvorstand aktiv, dabei von 2013 bis 2018 als Vorsitzende. Rolf Meyer, 85 Jahre alt, hatte den Vorsitz von der Gründung bis 2007 inne und ist seitdem Beisitzer im Vorstand. Die Begründung enthielt auch ein besonderes Lob für zwei Themen: die Auseinandersetzung mit der deutsch-deutschen Grenzgeschichte und mit der NS-Zeit. Das von Elke Meyer-Hoos herausgegebene Buch „Das Hakenkreuz im Saatfeld“ stelle einen unschätzbaren Beitrag zur Regionalgeschichte des Wendlands im Nationalsozialismus dar. Elke Meyer-Hoos machte deutlich, dass das Engagement nur mit ihrem Mann möglich war: „Es war immer eine Gemeinschaftsarbeit.“

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