Wo andere Weihnachtskugeln und -männer zeigen, gibt es in der Lenzener SEETOR.art weiße und grüne Palmenzweige
kek Lenzen/Elbe. Wenn es in Lenzen einen Wettbewerb über das schönste weihnachtlich gestaltete Schaufenster gäbe, würden die Gewinner Karin Albers und Boris Matas an der Seetorstraße 9 sein. Denn dort muss man einfach stehen bleiben. Aber: Weder Engelchen noch Knecht Ruprecht, weder goldene Kugeln noch silbernes Lametta, weder Glocken noch anderer Behang ist hier zu sehen.
Erst einmal hat man einen Blick durch ein tief verschneit erscheinendes Fenster, welches sich bei näherem Hinschauen als mit weißen Palmwedeln bemaltes Glas entpuppt. Der Durchblick dann in das Innere der – momentan nicht geöffneten – Galerie zeigt einige charmante Palmen, und dazu ziehen unikatäre hölzerne – und zwar handgefertigte – Kerzenleuchter, die so ganz anders sind als das, was sonst so zu sehen ist, den Blick an.
Wenn man dann weiß, dass die beiden Betreiber der Galerie SEETOR.art, Karin Albers und Boris Matas, sich auf dem unlängst stattgefundenen vorweihnachtlichen Lenzener Familienfest mit einer karibischen Atmosphäre (und entsprechenden Getränken) beteiligt haben, weiß man: Dort gibt es ebenfalls exotisches Flair! „Diese Idee stammt von mir“, freut sich die Dame des Hauses, die die beiden großen Schaufenster des Hauses weder mit Plakat- noch mit einer anderen Farbe bestrichen hat. Magerer Joghurt heißt hier das Geheimrezept. „Und mit anderen Sachen wie Buttermilch oder Quark funktioniert es auch, aber Joghurt hat genau die richtige Konsistenz“, so die Künstlerin.
Die verschiedenen Palmen stammen vom Nachbarn Wolfgang Wiese, und die interessanten Leuchter steuerte der versierte Architekt Dr. Eckhart Peters aus Besandten, der zugleich ein begnadeter Holzverwandler ist, bei. Und manchmal gibt es dazu noch eine ganz lebendige Dekoration: die auf dem Heizkörper liegende Katze Luise, die sich inmitten dieses Arrangements zweifellos sehr wohl fühlt. Zu sehen sein wird diese wunderschöne Schau, die überhaupt erst bei Dunkelheit ihre exotische Pracht entfaltet, zudem noch bis Lichtmess.
An diesem Tag endet nach christlichem Verständnis die Weihnachtszeit. Alle Tannenbäume und Krippen wurden in früheren Zeiten an diesem Termin aus den Kirchen und Häusern abgeräumt und die Kerzen für das neue Jahr geweiht.
Dies ist übrigens ein sehr alter Brauch: Nachdem Kaiser Justinian ihn im Jahr 542 erstmals angeordnet hatte, wurde diese Tradition später von der Römischen Kirche übernommen.