Lanzer Erntefest-Umzug: Prämierung der Erntewagen, Proklamation der Königin
kek Lanz. Ein Erntefest, wie es sein soll, stand am Sonnabend für Lanz und seine Ortsteile an. „Endlich, denn in den vergangenen zwei Jahren gab es ja nichts!“, war dazu häufig zu hören. Und so schien es, als wenn sich die Feierlaune der jüngsten erntefestlosen Sommer auf diesen Tag kulminiert hätte – alles war bunter, ausgelassener, fröhlicher.
Bevor der Treck aus Lanz durch die Gemeindeteile zog, gab es gelebte Demokratie: Eine Urne stand auf dem Festplatz, in die jeder seine Nominierung für den besten Wagen hineinstecken konnte. Also: Keine Jury entschied, sondern das Volk.
Mit Musik, viel Bier und noch mehr guter Laune ging es durch die Dörfer. „Etwa 25 Kilometer sind das“, so Polizeihauptmann Dieter Bolzmann, der den Zug begleitete. Zur Begleitung gehörte aber auch die Feuerwehr. Auf die Frage, was im Falle eines plötzlich ausbrechenden Brandes in irgendeinem der umliegenden Dörfer geschehen würde, gibt es die Antwort: „Wir haben hier die Rufbereitschaft in unserem Wagen. Wir sind dann sofort da!“ In Lütkenwisch gab es eine ausgiebige „Gesundheitspause“, wie es treffend auf einer „richtigen“ Reise in anderen Ländern heißt. Nach einer halben Stunde ging es weiter, denn in Lanz wartete das Mittagessen.
Dort erwartete die Teilnehmer und die Gäste aber noch viel mehr, denn es wurde der schönste Erntewagen prämiert. Es wurde das Gefährt aus Gadow, dessen Zugmaschine mit dem Geweih eines Vierenders aus dem Gadower Wald versehen war. Den zweiten und dritten Platz belegten die Wagen aus Ferbitz und Bernheide. Schließlich schritt man zur Proklamation der neuen Erntefest-Königin. Dabei steht nicht ausschließlich Schönheit im Vordergrund, sondern auch Können. Carola Kestner gelang es, eine große Zucchini möglichst lange im ausgestreckten Arm zu halten und das Gewicht eines Kürbisses exakt zu schätzen.