Fröhlich-bunter CSD-Umzug in Salderatzen war ein voller Erfolg
asb Salderatzen. Einer der ganz wenigen Christopher-Street-Day-Umzüge (CSD) in Deutschland zog am Sonnabend um Salderatzen. Die Veranstaltung war sogar den Tagesthemen der ARD einen längeren Beitrag wert.
Die Genehmigung für den Umzug erteilte der Landkreis allerdings nur unter strengen Auflagen: 30 Ordner mussten die Organisatoren, Heinz Laing und Carsten Krüger vom Herrenhaus Salderatzen, einsetzen, Masken sollten getragen und die Abstandsregeln eingehalten werden.
Trotz dieser Einschränkungen wurde die Veranstaltung zu einem fröhlichen Fest. Rund 500 Menschen demonstrierten auf dem rund zwei Kilometer langen Weg rund um Salderatzen mit viel Kreativität für Vielfalt und Toleranz. Nicht nur aus dem Wendland kamen die Demonstrierenden – aus vielen anderen Gegenden waren CSD-Anhänger angereist. „Aufstehen gegen Hass und Diskriminierung“ war das Motto. Nicht ohne Grund: „Nach dem Attentat in Halle war uns klar, dass sich diese entsetzliche Tat im Motto widerspiegeln muss,“ so Carsten Krüger. Dabei geht es nicht nur um die gesellschaftliche Debatte in Deutschland, wie Heinz Laing ergänzte: „Die queere Szene ist inzwischen stark genug, dass sie sich auch in restriktiven Ländern für mehr Toleranz und gegen Diskriminierung einsetzen sollte.“
Beim Zwischenstopp des Zuges in Klein Gaddau zeigte sich, wie vielfältig es hierzulande inzwischen zugeht. Dorfbewohner, Kinder, die „Lederjungs“ aus Hamburg, Transvestiten und viele andere Angehörige der „Queer“-Szene feierten gemeinsam auf dem Dorfplatz. Auch der Bürgermeister von Waddeweitz, Frank Socha, erinnerte daran, worum es geht: „Diese Veranstaltung ist ein wichtiges Zeichen. Wir können Rassismus oder religiösen Wahn nicht mehr zulassen. Wir brauchen ein Zusammenleben ohne Rassismus.“