Aktionstag soll Wissen vermitteln, die Mund- und Zahngesundheit stärkt
lk Regional. Was wir essen und trinken nimmt unmittelbaren Einfluss auf unsere Mundgesundheit. Die Zusammensetzung der Nahrung kann das Entstehen von Krankheiten innerhalb der Mundhöhle beschleunigen. Karies, die durch eine übermäßige Zufuhr von Kohlenhydraten in Form von Zucker befördert wird, ist dafür ein Beispiel. Auch eine vitamin- und mineralstoffarme Ernährung kann Zahnfleisch und Zähnen schaden und so wiederum die Nahrungsaufnahme erschweren – ein Teufelskreis beginnt.
Die Bundeszahnärztekammer (BZÄK) unterstreicht anlässlich des Tags der Zahngesundheit 2020, der am 25. September unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – Mahlzeit!“ stattfindet, die Wechselwirkungen zwischen oralen und Allgemeinerkrankungen.
„Mahlzeit“
Aktionstag stets am 25. September
Seit 1991 ist am 25. September der Tag der Zahngesundheit.Jedes Jahr stehen dabei andere Bevölkerungsgruppen oder Themen im Fokus. Ziel des Aktionstages ist es, die Öffentlichkeit überThemen der Mundgesundheit aufzuklären und Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen zu vermeiden.
Dabei spielt die Förderung der Eigenverantwortung eine zentrale Rolle. Rund um den 25. September findet in Ländern, Städtenund Gemeinden eine Vielzahl von Veranstaltungen statt, die über das Schwerpunktthema informieren. Getragen wird der Tag der Zahngesundheit vom „Aktionskreis Tag der Zahngesundheit“, dem rund 30 Mitglieder aus Gesundheitswesen und Politik angehören.
„Verwiesen sei an dieser Stelle auf den Zusammenhang zwischen Übergewicht und Zahnkaries, oder auf die Entwicklung eines Diabetes, der wiederum Zahnbetterkrankungen begünstigen kann. Mangelernährung in Folge einer schlechten Mundgesundheit hat darüber hinaus Folgen für die physische und psychische Gesundheit. Und schließlich kommt einem übermäßigen Alkoholkonsum bei der Entstehung von Mundhöhlentumoren eineerhebliche Bedeutung zu“, sagt Prof. Dr. Dietmar Oesterreich, Vizepräsident der BZÄK. Die Politik sei gefordert, im Bereich Ernährung eine konsequente Präventionsstrategie zu entwickeln. Wichtige Pfeiler sind aus Sicht der BZÄK unter anderem eine leicht verständliche Lebensmittelkennzeichnung im Hinblick auf Zuckergehalt und ungünstige Fettsäuren sowie die Stärkung der Gesundheits- und Ernährungserziehung in Kitas und Schulen.So wenig Zucker wie möglich: Der Verein für Zahnhygiene (VfZ) legt ein besonderes Augenmerk auf Kinder und Jugendliche.
Eine wichtige Grundregel für die mund- und zahngesunde Ernährung im Kindes- und Jugendalter laute: Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke sollte es nur in geringen Mengen und idealerweise nach beziehungsweise zu den Hauptmahlzeiten geben.Danach heiße es: Zähne mit einer fluoridierten Zahnpasta putzen. „Es bringt übrigens nichts, Säfte zu verdünnen“, erklärt VfZ-Geschäftsführer Dr. Christian Rath. „Bakterien brauchen sehr wenig Zucker, das gilt auch für Fruchtzucker, um ihre kariogene Wirkung zu entfalten. Auch ein kleiner Schuss Apfelsaft im Mineralwasser ist also schädigend für die Zähne.“
Der Bundesverband derZahnärztinnen und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BZÖG) betont im Zusammenhang mit einer mund- und zahngesundenErnährung die Verantwortung der Eltern. „Der Aphorismus „Gesundes Essen hält Leib und Seele zusammen“ istkeine Binsenweisheit.
Er zeigt vielmehr, wie groß die elterliche Verantwortung für die körperliche und geistige Entwicklung ihrer Kinder ist und wie grundlegend die Ernährung als Bestandteil der Erziehung den weiteren Lebensweg der Kinder beeinflusst“, schreibt der BZÖGin seinem Statement zum Tag der Zahngesundheit 2020.
Nicht allen Kindern würde im Elternhaus eine gesunde Esskultur vermittelt. „Aus diesem Grund setzt sich der BZÖG vor allem in den Settings Kita und Schule für sozialkompensatorische Maßnahmen und Chancengleichheit für Kinder ohne familiäre Ernährungsrituale und gesunde Mahlzeiten ein.“