Hochkomplex, meist unbeachtet

Die Füße: Basis der natürlichen Fortbewegung

rs Lüchow-Dannenberg. Zu ihren Füßen haben viele Menschen oft ein eher gespaltenes Verhältnis: Sie befinden sich schließlich am weitesten vom Kopf entfernt, können gelegentlich stinken – und in den meisten Monaten des Jahres sieht man sie auch nicht, weil man an ihnen Schuhe trägt. Viele Menschen nehmen von ihren Füßen erst dann Notiz, wenn sie Probleme mit ihnen haben. Druckschwielen, Schwellungen und Hautreizungen sind Ausdruck dafür, dass die hochkomplexe anatomische Kons­truktion des Fußes aus irgendeinem Grund gestört ist.

Dabei bilden die Füße die Basis unserer natürlichen Fortbewegung und leisten in einem durchschnittlichen Menschenleben Erstaunliches: Rund 15 000 Schritte geht man am Tag. Hochgerechnet umrundet man bis zu seinem Ableben – je nach Aktivität – drei bis vier Mal zu Fuß den Erdball.

Diese Beanspruchung können die Füße – sie bestehen aus 28 Knochen, 27 Gelenken, Muskeln, Sehnen und über 100 Bändern – nur bewältigen, weil das Körpergewicht mittels der Muskeln und des Fettgewebes der Fußsohle auf eine größere Fläche verteilt wird. Der besonderen Gewölbeform des Fußes kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Über das obere Sprunggelenk ist der Fuß mit dem Schienbein verbunden und beeinflusst damit die Gesamtstatik des Körpers. Von seiner Stellung hängt die Haltung des Unterschenkels ab und wie Kniescheibe und Oberschenkel zueinander stehen. Über die Hüfte wirkt die Fußstellung auch auf Becken- und Wirbelsäulenhaltung. Der Fuß bildet also quasi den Sockel für das gesamte menschliche Knochengerüst.

Diesem oft vernachlässigten Körperteil wird alljährlich am letzten Mittwoch im Juni besondere Aufmerksamkeit geschenkt: mit dem „Tag des Fußes“. Denn: Füße benötigen für ihre anspruchsvolle Tätigkeit ausreichend Fürsorge. Von ganz allein selbst können sie nicht auf Dauer fit bleiben. Die Aufmerksamkeit beginnt mit der Auswahl der Schuhe, die ein Fußklima ermöglichen sollen, welches nicht zu feucht sein sollte, was Fußschweiß und Nagelpilz begünstigt. Auch zu eng sollten die Schuhe nicht sein, da eine ordentliche Durchblutung Venenleiden verhindert und Diabetes vorbeugt. Im schlimmsten Fall sorgt die falsche Schuhwahl zu Fehlstellungen, die sich aktiv oder passiv nicht mehr korrigieren lassen.

Zu den häufigsten Fußerkrankungen zählen Pilzinfektionen der Nägel. Fußnägel sind weitaus häufiger befallen als Fingernägel. Vor allem zur Sommerzeit ist dann der optische Eindruck schnell getrübt: Die Nägel werden unansehnlich, färben sich gelblich-braun, verdicken und fangen an zu bröckeln. Dabei ist Nagelpilz nicht nur ein ästhetisches Problem: Der Pilz ist ansteckend und kann unbehandelt den gesamten Nagel zerstören – und sich sogar auf andere Körperteile ausbreiten.

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