lk Göttien. Der Nabu Lüchow-Dannenberg hat ein neues Vogelschutzprojekt erfolgreich umgesetzt: Auf der Nabu-Streuobstwiese bei Göttien wurden mit Hilfe der Bingo-Umweltstiftung alte, teils baufällige Nistkästen durch langlebige Modelle aus Holzbeton ersetzt. Dieses Material bietet besseren Schutz vor Witterung und Räubern und wird von Vögeln besonders gut angenommen.
Ein besonderer Fokus des Projekts liegt auf dem Wiedehopf, einer auffälligen und selten gewordenen Vogelart mit oranger Gefiederfärbung, schwarzer Federhaube und einem unverwechselbaren „hup-hup-hup“-Ruf. Der wärmeliebende Bodenbrüter war einst in Niedersachsen weit verbreitet, ist aber durch Lebensraumverlust stark zurückgegangen. Dank Klimawandel und gezieltem Artenschutz kehrt er langsam zurück. Der Nabu hat deshalb 20 spezielle „Hopftöpfe“ – Nistkästen für Wiedehopfe – im gesamten Kreisgebiet aufgehängt, zehn davon aus Holzbeton, zehn aus Siebdruck-Holzplatten. Beide Varianten sind so konstruiert, dass sie Marder und Waschbären abwehren können. Die erste Bilanz ist erfreulich: Laut Nabu-Beirat Hans-Jürgen Kelm wurden bei einer Kontrolle im Juni bereits 19 der 20 Kästen angenommen – darunter zwei vom Wiedehopf selbst, was als kleiner Erfolg für den Artenschutz gilt. Außerdem brüteten dort neun Stare, sieben Kohlmeisen und ein Feldsperling. Darüber hinaus wurde der Schutz von Wiesenbrütern verbessert: Mithilfe eines Weidezaungeräts und 150 Metern Schafzaun, finanziert durch die Bingo-Umweltstiftung, konnten in den Pevestorfer Wiesen und der Seegeniederung im Frühjahr zwei Kiebitz-Bruten erfolgreich geschützt werden. Der Kiebitz – einst ein Allerweltsvogel – ist heute in vielen Regionen selten geworden. Bodenbrüter wie er sind besonders gefährdet durch Beutegreifer.