Harald Guelzow analysiert eine Wasserprobe.

Immer noch zu viel Nitrat

lk Lüchow. Der VSR-Gewässerschutz stellte in den am 12. August in Lüchow abgegebenen 65 Brunnenwasserproben eine hohe Nitratbelastung fest. Die gemeinnützige Organisation fordert die Bundesregierung auf, Agroforst als wichtigen Baustein einer nachhaltigen Landwirtschaft voranzubringen. Durch diese Agroforstsysteme lässt sich die Nitratbelastung nachweislich senken, ohne den Ertrag auf dem Acker zu verringern.

Die Nitratrichtlinie verpflichtet dazu, Überschreitungen des Grenzwertes für Nitrat von 50 Milligramm pro Liter zu verhindern. Harald Gülzow stellte bei der Auswertung der Messergebnisse fest, dass die Nitratbelastung im Brunnenwasser trotz vieler Auflagen zur Düngemenge und Düngezeitpunkt nicht so wie gehofft sinkt. „In jeder siebten Probe aus den privat genutzten Brunnen stellten wir eine Überschreitung von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) Nitrat fest“, erklärt er. Besonders erschreckend fand der Gewässerexperte die festgestellte Belastung in je einem Brunnen in Prabstorf mit 169 Milligramm Nitrat pro Liter (mg/l), in Bösel mit 118 mg/l, in Küsten mit 110 mg/l, in Marleben mit 108 mg/l und in Schmarsau mit 93 mg/l. Etwas weniger hoch belastet ist das Brunnenwasser in Lenzen mit 84 mg/l Nitrat, in Jameln mit 79 mg/l und in Timmeitz mit 77 mg/l. Zu den weiteren Auswertungen der Nitratmesswerte im Kreis Lüchow-Dannenberg gelangt jeder Interessierte über die interaktive Karte auf der Homepageseite www.vsr-gewaesserschutz.de/regionales/niedersachsen-bremen.

Im Kreis Lüchow-Dannenberg bestehen die landwirtschaft­lichen Flächen zu 80 Prozent aus Ackerflächen. Es dominieren Felder ohne Bäume. Diese verschwanden im Zuge der Intensivierung der Landwirtschaft. Das leicht lösliche Nitrat im Dünger wird durch Regenfälle schnell in tiefere Bodenschichten verlagert. Dort können die Feldfrüchte die Nährstoffe nicht mehr zum Wachstum verwenden.

Im Gegensatz dazu können Bäume mit ihren tiefen Wurzeln das in die Tiefe transportierte Nitrat für sich nutzen. „Bäume auf den Feldern helfen, das Nitrat wieder an die Oberfläche zu befördern, und so in der Zukunft die Nitratbelastung im Grundwasser zu verringern“, berichtet Harald Gülzow.

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