Schreibwerkstatt-Wochenende bei LuK
rhy Dömitz. Wie lässt sich mit Buchstaben und Texten frei arbeiten? Wie gehe ich Spuren nach, in nur wenigen Sätzen zu formulieren, was zu einem eigenen Text wird? Elf Schreibinteressierte verbrachten jüngst ein Wochenende im neuen LuK-Treff in Dömitz, um diesen Fragen nachzugehen und „Anregungen zum Kreativen Schreiben“ zu bekommen.
Der Kern des Wochenendes: Handwerkliches umsetzen, diverse Arbeitsweisen kennenlernen, Interessen und Wünsche formulieren. Dabei ging es zuweilen Schlag auf Schlag. Die freiberufliche Kursleiterin Dr. Monika Schmidt, einst Dozentin an der Leibniz-Universität Hannover, benannte es schon am ersten Abend: „Meistens wird schnell gearbeitet, um den Kopf frei zu bekommen!“ Gar nicht mehr groß nachdenken, um Schreibideen nicht zu unterbrechen. Dabei bot sie etliche Praktiken an: sogenannte Starter, Schreib-Sprints, Schreib-Stafetten: mal automatisch, dann links und schließlich blind zu schreiben, Pantoume – Gedichtformen aus Zahlenreihen in mehreren Varianten – oder fünf Zeilen aus insgesamt elf Wörtern zu einem Elfchen werden zu lassen. „Zuweilen rauchte den Teilnehmer/innen der Kopf, der Spaß aber blieb. Carmen Borchers (Rüterberg) formulierte es so: „Das macht süchtig!“
Jedes Material sei geeignet, so Schmidt, die während der Corona-Zeit eine hilfreiche Broschüre verfasste, die das Schreiben erleichtert: Man müsse einfach an den Start gehen. Dazu stellte sie ein Potpourri an Methoden vor: beispielsweise eine Grabbelkiste mit illustrierten oder beschrifteten Karten, um sich eine auszuwählen und eine Geschichte zu entwerfen. Oder aus Pablo Nerudas „Buch der Fragen“ (1974) einige davon herauszusuchen und zu beantworten, Zeilen aus einer Erzählung mit eigenen Worten weiterzuführen. „Gibt es einen inneren Zensor, wird er vorübergehend in den Urlaub geschickt“, so die Seminarleiterin. „Urteile und Bewertungen werden dabei zurückgestellt.“ Ein wichtiger Hinweis für eine Teilnehmerin, die anfangs gar nicht mit ihren Texten einverstanden war. Auch ein Papierkorb für Missfallenes stand bereit. Letztlich wurde der selten genutzt.
Ein gelungenes Wochenende, das kostengünstig angeboten werden konnte, da die Initiative LuK e.V. in Kooperation mit ihrer Stadt Fördergelder aus dem Sofortprogramm Re-Start Kultur erhalten hatte. Pia Peddinghaus, Vorsitzende von LuK: „Schreiben in der Gruppe macht enorm Spaß!“ Uwe Drewing aus Polz freute sich, „den Mut zu haben, Texte zu schreiben und mit anderen zu teilen“. Die Bilanz von Heike Fincks aus Conow: „Ich war begeistert!“. Die Kursleiterin sagte zum Abschluss: „Ich komme gerne wieder!“ – ein rundweg positiver Ausklang.