Steigende Mitgliederzahlen im RFV Wendland
bm Reetze. In Zeiten der Pandemie gehörten insbesondere die Kinder und Jugendlichen zu den Verlierern – sie mussten auf viele Dinge verzichten. Im RFV Wendland ist es genau andersherum.
Dort liegt der Fokus ganz klar auf dem reiterlichen Nachwuchs. „Das liegt sicherlich auch daran, dass der Verein sich in den vergangenen Jahren sehr verändert hat“, erklärt Geschäftsführerin Anke Gritke. Und damit meint sie, dass sich der Vorstand komplett verjüngt hat. „Wir hatten nur noch Vorstandsmitglieder, die nicht mehr ritten. Natürlich waren diese auch engagiert, aber der Fokus lag woanders.“ Die Frauen um den Vorsitzenden Gerd Klipp seien alle untereinander gut befreundet und hätten alle Kinder. Die meisten der Kinder fühlen sich recht heimisch auf dem Pferderücken. „Da ist es nur normal, dass man sich engagiert und für die Kinder etwas auf die Beine stellt.“ Dadurch sei der Reitverein nach wie vor sehr gut aufgestellt, vielleicht sogar besser als jemals zuvor.
So sei auch die Mitgliederzahl stetig gewachsen und belaufe sich mittlerweile auf 187 Mitglieder, „ohne Austritte, trotz Corona“. Auch während der Pandemie habe der Vereinseine Jugendlichen durchAktivitäten zusammengebracht, „alles, was unter Corona-Bedingungen möglich war“. Der Vorstand selbst habe sich durch Zoom-Meetings regelmäßig ausgetauscht. „Der Kontakt ist dadurch nie verloren gegangen. Das war uns sehr wichtig“, ergänzt Kassenwartin Tina Hellmann.
Die Jahreshauptversammlung habe man im Juni im Freien nachgeholt. „Das war auch verpflichtend, denn auch der Kreisreiterverband muss seine Versammlung durchführen, aber dafür benötigt er die Berichte und Protokolle sämtlicher Vereine.“
So gab es im vergangenen Sommer beispielsweise ein Indianercamp, an dem auch Kinder ohne eigenes Pony teilnehmen konnten. Neben Aktionen mit dem Pferd wurde gebastelt, und es gab jede Menge Spiele. „Wir haben auch einen Kino-Abend im Pferdestall organisiert, mit Strohballen als Sitzplätze und einer großen Leinwand. Getränke und Popcorn gab es überdies. Ein eigenes Pferd ist nicht verpflichtend, um bei uns mitzumachen.“ Außerdem würden die Jugendlichen sich auch unabhängig vom Vorstand treffen und Aktionen planen. „Jeden Monat gibt es eine neue Challenge.“ Wie etwa beim Trimm-dich-mit-Pferd-Pfad, den Jugendsprecherin Lara Koletzke ins Leben rief. „Dafür verleihen wir auch Ponys, wenn der Bedarf da ist. Solche Aktionen halten den Verein am Leben – ohne die Kinder und Jugendlichen geht es nicht weiter.“
Ein nachhaltiger Ableger aus der Corona-Zeit seien die Vereinsmeisterschaften, die im vergangenen Jahr erstmals im Rahmen eines Lehrgangs ausgetragen wurden. „Der Trainer bewertet die Entwicklung während des Lehrgangs. Dabei geht es auch um die Fairness gegenüber dem Pferd. Das hat sich sehr bewährt. Teilnehmen können auch Reiter, die sonst keine Turniere reiten.“ Einige der Erwachsenen hätten sich auch schon angemeldet, um bei dieser internen Veranstaltung mitzumachen.
Übrigens: Vor zwei Jahrenfeierte der Verein sein
100-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsfeier und einem besonderen Turnier. Nach einjähriger Pause ist am kommenden Wochenende wieder ein zweitägiges Turnier auf dem Reitplatz im Wustrower Fehl zu erleben. „Wir haben es sehr klein ausgeschrieben, weil wir uns nicht sicher waren, wie es in diesem Jahr wird. Aber auch dabei war es uns wichtig, dass die Jugendlichen reiten können. Außerdem haben die ganz jungen Reiter so auch einmal die Gelegenheit, auf dem Hauptplatz reiten zu können.“
Vereine werden vorgestellt
Im Hintergrund wird gearbeitet
Liebe Leserinnen und Leser, wir stellen im Rahmen dieser Serie verschiedene Vereine aus Lüchow-Dannenberg und deren Aktivitäten zu Pandemiezeiten vor. Folgen werden Berichte über die Schützengilden Clenze und Gartow sowie über den RFV Dannenberg (Änderungen vorbehalten).