Juli Zehs „Corpus Delicti“ am 11. Mai im Salzwedeler Kulturhaus
lk Salzwedel. Es geht um das Bild einer Gesundheitsdiktatur irgendwann im 21. Jahrhundert, in der das totalitäre Potential nicht aus einem offenen Machtwillen, sondern aus der vermeintlich positiven Fürsorge heraus entwickelt wird. Wie weit ist die Science-Fiction noch von der gelebten Gegenwart entfernt? Diese Frage stellt die Autorin Juli Zeh in ihrem Buch „Corpus Delicti“. Darauf basierend entstand ein Theaterstück das das Theater der Altmark am Donnerstag, dem 11. Mai, ab 19.30 Uhr in Salzwedels Kulturhaus zeigt. Die Inszenierung „Corpus Delicti“ von Jochen Gehle ist spannendes Justizdrama und Polit-Thriller gleichermaßen und stellt zudem die Frage, inwieweit das Leben noch lebenswert ist, wenn einzig und allein die biologische Seite zählt.
Zur Story: Das perfekte Leben für jeden Menschen, Gesundheit und dadurch Glück – das ist Ziel der „Methode“, einem Rechtssystem, das im Jahr 2057 den Umgang der Bevölkerung miteinander reguliert. Genforschung, medizinische Früherkennung und strenge Hygienegesetze verhindern selbst den Ausbruch von Erkältungen. Jede und jeder ist für das Gemeinwohl verantwortlich, in dem er oder sie sich selbst und seine Gesundheit optimiert. Das Regime wird von den Bürgerinnen und Bürgern unterstützt, denn es gilt als frei von jeglicher Ideologie und damit als unfehlbar.
Auch die Biologin und Naturwissenschaftlerin Mia Holl ist Befürworterin der Methode. Doch dann wird ihr rebellischer und dem System gegenüber kritisch eingestellter Bruder mit Hilfe genetischer Beweismittel des Mordes an einer Frau überführt. Trotz Beteuerung seiner Unschuld scheint die Rechtslage eindeutig und er begeht Selbstmord.
Über ein fiktives Rechtssystem: Diktatur der Gesundheit
Was? das Theaterstück „Corpus Delicti“
Wann? am 11. Mai ab 19.30 Uhr
Wo? in Salzwedels Kulturhaus
Karten? Billets gibt es bei der Tourist-Information Salzwedel, Neuperverstraße 29, (03901) 42 24 38.