Wie Senioren in Dömitz und Lenzen feiern
kek Dömitz/Lenzen. Endlich wieder fünfte Jahreszeit – und mit dabei ist auch der Rentnerkarneval. Nur: Sieht man ihm das auch an? Mitnichten – weder in Dömitz noch in Lenzen. Zu den Gemeinsamkeiten gehört der frühere Beginn. Während es in der Festungsstadt bereits um 14 Uhr zur Sache geht und vorher – und das ist im Preis mit inbegriffen – noch ein Tässchen Kaffee samt Kuchenstück serviert werden, beginnt die Veranstaltung in Lenzen erst um 18 Uhr und damit anderthalb Stunden früher als der „normale“ Karneval. „Das ist für diejenigen, die gern früher dazu kommen möchten, und weil das Kind ja einen Namen haben muss, heißt es bei uns Ü 60“, meinte dazu Ingolf Drescher, der selbst bereits ein Ü-60-Aktiver ist.
Und der Ablauf des frühen Abends, ist er vielleicht für ältere Jahrgänge zugeschnitten? Vielleicht nicht ganz so ausgelassen? „Nein, wir haben genau dasselbe Programm wie zu den anderen Abenden auch“, versicherte eine Dame am Dömitzer Einlass. „Denn unsere Gäste bestehen darauf!“ Nicht anders war es auch in Lenzen, wobei es hier noch einen zusätzlichen Programmpunkt gab: den erstmaligen Auftritt der Mini-Fünkchen. „Denn wegen der späteren Uhrzeit dürfen die Ü-6-Jährigen nicht mehr so spät auf die Bühne, also geben sie heute ihr Debüt“, meinte der Hobby-Mime, der auch bei den „Himmlischen Laienspielern“ der Lenzer Wische für Lacher sorgt, dazu.
Und das Programm selbst? In Dömitz wie auch in Lenzen gibt es einen Moderator, viele Tänze, Gesänge, Büttenreden und Geschunkel im rot-weiß geschmückten Saal. Und während in Dömitz auch das Kinder-Prinzenpaar auf die Bühne steigt, wird dieses in Lenzen bei der Senioren-Veranstaltung vermisst. Wettgemacht wird dies dort durch ein jährlich wechselndes Motto, welches sich auch durch das ganze Programm zieht. Und in diesem Jahr war auch das Lenzener Rathaus auf der Bühne zu sehen – was im mecklenburgischen Städtchen ebenfalls der Fall ist, und zwar in trauter Gemeinsamkeit mit der Festung – und das überhaupt in jedem Jahr. Der Wootzer fand dann doch noch einen wesentlichen Unterschied zu dem Dömitzer Senioren-Karneval: „Wenn das Programm hier gelaufen ist, geht es bis um 1 Uhr mit Tanzen – mit einer Band aus Wittenberge weiter, da freue ich mich.“
Schließlich vermisst der Karnevalist, „dass es hier immer mal Gelegenheit zum Tanzen gibt, so wie es früher mal war“. Aber das wird wiederum wettgemacht durch die Stimmung, die in Lenzen wohl das Typischste für den – und dort blau-weiß ausgerichteten – Karneval ist. Und das seit 75 Jahren.