„Neues zusammen lernen“
hey Lüchow-Dannenberg. Rund 460 Kurse im anstehenden Semester, davon ungefähr 120 neue – das Team der Kreisvolkshochschule (KVHS) Uelzen/Lüchow-Dannenberg hat vergangene Woche das Programm für Spätsommer, Herbst und Winter vorgestellt. „Neues zusammen lernen“ lautet das Motto. Tukane, eine Vogelart, zieren das Titelbild des Heftes. Die seien gemeinschaftlich und neugierig, sagt KVHS-Direktor Jan Philipp Skiba, also perfekt für das, wofür die Schule steht und was sie erreichen will. Der Zusammenhalt der Gesellschaft sei durch Corona und Ukraine-Krieg etwas abhandengekommen, meint Skiba. Da biete sich die KVHS als Ort der Begegnung für unterschiedliche Kulturen an.
Die Kursvielfalt der KVHS erstreckt sich von Umwelt und Gesellschaft über Kultur und Gesundheit bis hin zu Sprachen, EDV, Medien und Ausbildung. Klassiker wie Malen, Kochen und Yoga werden durch neue Trends wie etwa künstliche Intelligenz (Stichwort: ChatGPT), digitale Musikproduktion und Finanzen ergänzt. Auch Plattdeutsch, Rücken- und Beckenbodentraining im Büro (aktive Mittagspause) sowie „Philosophische Gespräche zu Fragen der Gegenwart“ gehören zu den nachgefragten Kursen.
Die KVHS passt sich ebenfalls an: Viele Kurse finden online statt. Man sei durch die Einschränkungen der Corona-Phase experimentierfreudiger geworden, erklärt Skiba. Die Teilnehmer meldeten sich mittlerweile hauptsächlich online an; die klassische Anmeldekarte und das Fax seien am Abklingen oder haben bereits ausgedient. Im Heft stehen keine ausführlichen Texte mehr, erläutert Skiba. Stattdessen finden die Leser QR-Codes, die auf weiterführende Infos auf der KVHS-Internetseite verweisen.
Rund 250 Kursleiter bilden das Grundgerüst der Bildungsstätte. Die Anzahl der jährlichen Teilnehmer bewegt sich zwischen 7 500 und 9 000 Personen, heißt es. Die Tendenz sei steigend, aber noch nicht wieder am Vor-Corona-Aufkommen dran, sagt Skiba. Viele 50- bis 65-Jährige nutzten das Programm-Angebot. Naturgemäß gebe es aber in den einzelnen Bereichen Abweichungen – Berufsqualifikationen kämen eher für Jüngere infrage, Exkursionen bei Ü-65-Publikum, ergänzt Kathrin Marie Arlt, verantwortlich für die Bereiche Gesundheit und Kultur. Wer will, kann Busfahrten bis nach Osnabrück und Hamburg unternehmen.
Durch den Ukraine-Krieg ist die Integration von Flüchtlingen wieder ähnlich aktuell wie 2015. Die KVHS hat reagiert und Wiederauffrischungskurse im Programm. Wer sich eine Woche lang mit Deutsch als Fremdsprache beschäftigt hat, der kehre mit ganz anderen Redefähigkeiten wieder in seinen Betrieb zurück, berichtet KVHS-Vizechef Frank Nehring. Manche Sprachkursteilnehmer tauchten Jahre später auch bei anderen Kursen wieder auf, wenn das Sprachniveau und die berufliche Situation gefestigt seien.