Kita-Kinder in Schnega erleben, wie Äpfel ins Glas kommen
em Schnega. Wie kommt der Apfel vom Baum ins Glas? Diese Frage haben die Kita-Kinder des DRK-Kindergartens „Tipitou“ in Schnega kürzlich bei ihrem Besuch der mobilen Mosterei auf fleißige Weise erforscht. Gemeinsam mit dem Naturpark Wendland.Elbe e. V. durften die kleinen Entdecker hautnah erleben, wie aus frischen Äpfeln leckerer Saft entsteht. „Wir möchten bei den Kindern die Wertschätzung für regionale Produkte fördern und ihnen zeigen, was sie aus den Äpfeln selbst kreieren können“, erklärte die Bildungsbeauftragte des Vereins, Elena Konrad.
Neben dem großen Anhänger der mobilen Mosterei des Apfelkönigs aus Apenburg-Winterfeld konnten die Kinder an drei Stationen den Verarbeitungsprozess ausprobieren. „Zuerst werden die Äpfel gewaschen und faule Stellen entfernt. Dann kommen sie entweder ins Förderband der Mostanlage, die in anderthalb Minuten Saft produziert, oder in eine handbetriebene Reibe, um traditionell mit einer Saftpresse verarbeitet zu werden“, erklärte Konrad.
„Im vergangenen Jahr haben wir uns bereits intensiv mit dem Thema Apfel beschäftigt und dieses Engagement in den letzten Wochen nochmals verstärkt“, berichtete die Leiterin der zertifizierten Naturpark-Kita „Tipitou“, Ulrike Zühlke. Mit Liedern, Fingerspielen und Bilderbüchern haben sich die Kinder in die Welt des herbstlichen Kernobsts vertieft. Jede Kita-Gruppe hat außerdem einen eigenen Baum in der Schnegaer Apfelallee. Und heute werden die gemeinsam gesammelten Äpfel des „Indianer Peppa Wutz“- und des „Adler“-Baumes sowie gespendete Äpfel von Eltern zu leckerem Saft verarbeitet. „Wir wissen nicht genau, welche Sorten unsere Bäume tragen, deshalb haben wir sie nach den Gruppen benannt. Der Zusatz ‚Peppa Wutz‘ war allerdings beim Baum der Krippenkinder unbedingt erwünscht“, lachte Zühlke.
Seit 2022 ist der DRK-Kindergarten „Tipitou“ als erste Naturpark-Kita im Naturpark Wendland.Elbe ausgezeichnet. Innerhalb von fünf Jahren erarbeiten die Kinder Themen des Naturparks, integrieren Bildung für nachhaltige Entwicklung in den Alltag und nehmen an regelmäßigen Aktionen wie dem Äpfelmosten teil.
Das Highlight für die Kleinen war natürlich das Probieren des frisch gepressten Saftes. „Mmmmmh“, „So lecker!“, „Kann ich noch mehr?“ Doch auch die laute Mostanlage sorgte für große Augen. Paule Wolf, Betreiber der Mostanlage, erklärte ihnen jeden Schritt, bevor er die Maschine in Gang brachte. „Das Apfeljahr 2024 war magerer als sonst“, erzählte der Apenburger auf Nachfrage. „Nur 50 Prozent der normalen Ernte wird es dieses Jahr sein. Wir haben aber noch Glück, denn viele unserer Kollegen aus Süddeutschland machen ihre Mostereien erst gar nicht auf, weil die Ernte vielerorts so schlecht ausfiel“, erzählte Wolf. Diese weniger erfreulichen Fakten waren den Kleinsten jedoch herzlich egal; eifrig wuselten sie um die verschiedenen Stationen herum. Hier ein kleiner Biss vom Apfel, da ein Schluck vom leckeren Saft. Es wurde gewaschen, geschnibbelt, Äpfel aufs Förderband gelegt und am Rad der Reibe oder der Hebel der Presse gedreht. 350 Liter frischer Apfelsaft wurden gepresst, die nun zwischen der Kita und der Schule aufgeteilt werden. Der Saftvorrat für das weitere Kita-Jahr ist gesichert.