König Waldemar I. – Anlass und Thema

Mittelaltermarkt in Dannenbergs Reiterstadion

rs Dannenberg. Dannenberg, genau genommen die Grafschaft Dannenberg, stand im 13. Jahrhundert im Fokus – für mittelalterliche Verhältnisse – weltpolitischen Geschehens. Der Grund: Von 1223 bis 1225 wurde König Waldemar II. von Dänemark mit seinem Sohn von Graf Heinrich I. von Schwerin nach dem Landraub des Dänenkönigs an Schwerin gefangen genommen und im bis heute erhaltenen Burgturm, dem Waldemarturm, in Arrest gehalten. 800 Jahre ist dies nun her – Grund genug für einen Freundeskreis, der sich um die Jeetzelstädterin Swantje Winkes und die Reenactment-Gruppe Schotten Taverne und Events gruppiert hat, einen Mittelaltermarkt auszurichten. Vom 14. bis 16. Juli ist das Spektakel im Hermann Stolte-Stadion (Reiterstadion) zu erleben – am Freitag von 15 bis 22 Uhr, am Sonnabend von 11 bis 22 Uhr sowie am Sonntag von 11 bis 18 Uhr.

Im Zentrum des Geschehens steht am Sonnabend- und Sonntagnachmittag jeweils das Theaterstück „Waldemar in Dannenberg“, bei dem vielfach Größen der Lokalpolitik historische Personen spielen. So gibt Ratsherr Norbert Schwidder den Papst Honorius III., der in die kontinentalen Verhandlungen einbezogen wurde, Jakob Blankenburg (MdB) schlüpft in die Rolle von Otto I., Herzog von Braunschweig und Lüneburg. Auch auf die Besetzung von Heinrich von Dannenberg, auf Kaiser Friedrich II. sowie auf Waldemar II. selbst darf man sich freuen. Wie bei einer Moritat berichtet ein Barde, „Caspar Bierschmeichler“, von der Historie. Statt bebilderten Tafeln belebten die Akteure das Geschehen auf dem Hauptplatz des Reiterstadions. Parallel dazu berichten Marktweiber aus der Sicht des Volkes über die Ereignisse, die die politische Landschaft Nordeuropas wesentlich veränderte.

Weitere Höhepunkte bilden eine Feuershow am Freitagabend, der Feuertanz eines Glücksdrachens am Sonnabendabend (beides gegen 21.30 Uhr) sowie eine von Sir Günther, Herold zu Cappeln, Freiherr von Wolfstein moderierte Modenschau am Sonnabend- und Sonntagnachmittag, bei der das glaubwürdigste, nicht das authentischste Kostüm gekürt wird. Auch Zuschauer können mitmachen. Dazu kommen zwischen 20 und 25 Stände, an denen lebendiges Handwerk präsentiert wird, wo Hexen und Zauberer ihr Unwesen treiben, wo Magnus Medicus zeigt, wie Krankheiten einst behandelt wurden. Speellüe The Boggers und Spielmann Absolem musizieren live und an den Tavernen gibt es neben Met, Bieren und Säften allerlei Leckereien – auch Veganes, Eis und Süßwaren. Die Kinder können sich an allen Tagen im Bogenschießen, Axtwerfen und Tjos­t­reiten üben. Birgit Stute vom RFV Dannenberg zeigt am Sonnabend- und Sonntagvormittag mit ihren Kindern Vorführungen im Steckenpferdreiten.

Die Reise in die Vergangenheit kostet für Erwachsene 6 Euro (Wochenend-Ticket 10 Euro), Familien zahlen als Einzelpreis 15 Euro, mit dem Wochenend-Ticket 25 Euro, Kinder 3 Euro für das Tagesticket (5 Euro für das Wochenende). Menschen mit Behinderung über 50 Prozent sind kostenfrei; ihre Begleitpersonen entrichten lediglich 50 Prozent. Und Kinder, die unter das Schwertmaß gewachsen sind, zahlen nichts.

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