Erstes Vernissage- und Kunst-Wochenende in Dömitz ein voller Erfolg – Nachfolgeaktion geplant
rs Dömitz. Die Stadt Dömitz ist konzeptionell besonders und interessant. Vielen – selbst jenen im Verfall begriffenen – Bürgerhäusern sieht man den ehemaligen Reichtum der Garnisonsstadt im Westen Mecklenburgs an. Dazu kommt die Lage am Strom inmitten der Elbtalaue. Dömitz versprüht einen Charme, der immer wieder Gäste zu Bewohnern macht – etwa den Künstler Dietrich Burmeister, den es vor vier Jahren von Berlin dorthin zog. Ein Kleinod mit leicht morbidem Charme.
Die Ruhe – trotz der zentralen Lage zwischen Hamburg und der Bundeshauptstadt, die vergleichsweise niedrigen Lebenshaltungskosten und die Möglichkeit, aktiv an einer Entwicklung teilzuhaben, waren meist die Beweggründe einer ganzen Schar von Kunstschaffenden, die sich in den vergangenen Jahren in und um Dömitz herum niederließen. Im Juli eröffnete etwa Petra Kraft an der Friedrich-Franz-Straße 5 mit ihrem Mann Reinhold ein Atelier mit Café. An der Torstraße zog, nachdem er das Haus im vergangenen Jahr erwarb, der Berliner Theatermaler Lutz Krenzin mit seiner Frau ein. Allen zu eigen ist neben einem hohen Vernetzungsgrad der Wunsch, etwas für die Region zu bewirken, denn ihr Schaffen ist nicht nur vielseitig, sondern grenzübergreifend. Dies wurde im vergangenen Jahr bei der vom Fotografen Peter Warkentin initiierten Kunstschau im Kaufhaus deutlich. Seinerzeit hatte Stadtbürgermeister Reinhold Suhrau davon laut geträumt, „dass Dömitz ein kleines Worpswede werden könne“, versprach den Künstlern Hilfe – unter anderem städtische Räumlichkeiten zu Ausstellungszwecken.
Am Wochenende konnte man erleben, dass dieser Wunsch nicht abwegig ist – bei einem ebenso entspannten wie erlebnisreichen Spaziergang durch die vier Galerien der Stadt, die zum Vernissage- und Kunst-Wochenende eingeladen hatten. Ein gutes Dutzend Künstler um den Initiator Dietrich Burmeister, darunter auch solche, die links der Elbe ansässig sind, zeigten dort sowie in der Festung und in der „Kunstwerkstatt Yoga-Haus“ Grafiken, Objekte, Skulpturen, Malereien, Fotografien, Karikaturen sowie Glas- und Lichtkunst. Enorm viele Flaneure nutzten die Einladung, deutlich mehr als bei „KunstOffen“ zu Pfingsten. Ein voller Erfolg“, sagte Burmeister. „Eine tolle Aktion“, so ein Gast.