Lastentiere Lucy und Lotte: Lamadamen als Lehrerinnen

Grundschule Gusborn bekam tierischen Besuch: Praktischer Anteil lockert Deutschunterricht auf

bv Gusborn. Nicht nur für die Klasse 2 der Grundschule Gusborn war die Schulstunde am Dienstag mit zwei echten Lamas zum Anfassen eine Premiere: Für die beiden Lamadamen Lotte und Lucy war es das erste Mal, dass sie einen Ausflug machen durften. „Die sind erst seit Januar bei uns“, berichtet Olaf Grizwa, der gemeinsam mit seiner Frau Kerstin eine kleine Kamelherde in Brandleben hält, in die sie Lamas integriert haben – „und normalerweise kommen die Schülerinnen und Schüler zu uns“. Verantwortlich für die tierische Schulstunde war Justus Grizwa, der jüngste Sohn der Familie. „Er besucht die zweite Klasse, und im Deutschunterricht wird gerade das Thema Lama durchgenommen“, berichtet Lehrerin Jasmin Schulz, „und Justus hatte die Idee, dass die Lamas doch mal zu uns kommen könnten“. Schulz war sofort begeistert. „Das ist doch toll, wenn man die Möglichkeit dazu hat – weg vom klassischen Rechtschreibunterricht hin zu praktischem Lernen.“

Gesagt, getan. Am Dienstag wurde den Kindern erst Wissenswertes über die Tiere vermittelt – beispielsweise, dass sie als Bestrafung spuckten, aber nur auf Herdenmitglieder. „Wenn ein Mensch angespuckt wird, dann wurde das Lama in seiner Kindheit fehlgeprägt“, informierte Olaf Grziwa. Lamas sind Wiederkäuer wie Kühe und Paarhufer wie Ziegen. Auch sind sie Lastenträger, können bis 35 Kilo schultern, sind aber keine Reittiere. Und Lamas sind ausgesprochene Distanztiere: „Sie berühren sich nicht mal gegenseitig. Sie mögen es nicht, gestreichelt zu werden, vor allem nicht an der Hinterhand. Dann treten sie auch mal aus“, warnte Lamahalter Grizwa. Dummerweise seien sie „ausgesprochen niedlich“. Lautstärke gelte es ebenso zu vermeiden wie schnelles Laufen: Das reize den Spieltrieb der Tiere, „und ihr wollt nicht mit denen spielen, das versichere ich euch“, schmunzelte Grizwa. Dann durften die Schüler die Lamas in Zweiergruppen über den Schulhof führen, ganz ruhig, und sich mit einem kleinen Streichler verabschieden. Das tolerieren die Tiere – „aber mehr mögen sie nicht.“ Zoé und Felix waren nach ihrer Runde mit den scheuen Paarhufern begeistert. „Das war ein tolles Gefühl“, meinte die Siebenjährige.

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